Bechtle Schmerzhafter Nackenschlag

Schlechter Start: Für das IT-Systemhaus Bechtle vergibt das britische Bankhaus Barclays gleich zur Aufnahme in die Bewertung ein „underweight“ mit einem Kursziel von 40 Euro. Analyst Orson Rout geht davon aus, dass die Neckarsulmer ein schwieriges Jahr ohne Aussicht auf Gewinnwachstum vor sich haben. Kein Wunder, dass auch die Aktie mit Verlusten in die aktuelle Börsenwoche startet.

Solide Zahlen

Dabei waren die vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2023, die das TecDAX-Mtiglied Anfang Februar vorgelegt hatte, gar nicht schlecht ausgefallen. Demnach hatte das Geschäftsvolumen um über sieben Prozent auf 7,8 Milliarden Euro zugelegt – und das in einem „wirtschaftlich sehr herausfordernden Umfeld“, wie Vorstandschef Thomas Olemotz sagte.

Erfreuliche Entwicklung

Der Umsatz war um 6,8 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro geklettert, und beim Vorsteuerergebnis hatte sich der IT-Anbieter um 6,7 Prozent auf rund 374 Millionen Euro verbessert. Die operative Marge dürfte damit voraussichtlich wieder das Niveau des Vorjahrs von 5,8 Prozent erreichen. Insbesondere das Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern und Großkunden habe sich sehr erfreulich entwickelt, so Olemotz. Eine Prognose gab das Unternehmen nicht.

Komplett-Angebot

Bechtle ist mit über 15.000 Mitarbeitern europaweit tätig und verkauft Hard- und Software, liefert aber auch komplette IT-Lösungen für Kunden aus dem Unternehmensbereich oder aus dem öffentlichen Sektor.

Hoffnungsträger KI

Unterdessen setzt Bechtle auf Künstliche Intelligenz: Im vergangenen Jahr beteiligten sich die Süddeutschen an Planet AI. Das Rostocker Unternehmen erforscht und entwickelt Software-Produkte zur kognitiven Informationsverarbeitung sowie zum inhaltlichen Verstehen von Informationen. Außerdem gehört Bechtle zum Heilbronner Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai). Das Projekt verfolgt das Ziel, Europas größtes Ökosystem für angewandte KI zu werden.