Der Konsumgüterkonzern wird die angekündigte Abspaltung des Eiscreme-Geschäfts noch in diesem Jahr vollziehen. Nachdem der ursprüngliche Termin wegen des Regierungs-Shutdowns in den USA nicht zustande kommt, kündigte Unilever nun einen neuen Zeitplan an. 

Die im vergangenen Jahr angekündigte Verselbstständigung des Eiscreme-Geschäfts über ein Spin-Off schreitet voran. Ursprünglich sollte der Geschäftsbereich Mitte November eigenständig an der Börse notiert werden. Aufgrund des Regierungs-Stillstands in den USA sagte Unilever den Termin aber ab. 

An der Trennung noch in diesem Jahr hält der Konzern fest. Nun gibt es einen neuen Zeitpunkt: Unilever erwartet nun, dass der Handel der Aktien am 8. Dezember beginnen kann. Der Konzern ließ sich offen, diesen Plan gegebenenfalls nochmal anzupassen. 

Margenschwächer als Gesamtkonzern

Das Eis-Geschäft mit den Namen „The Magnum Ice Cream Company" (TMICC) besitzt Marken wie Magnum, Ben & Jerry’s und Cornetto. Nach Konzernangaben wird TMICC der einzige reine Eis-Hersteller mit Börsennotierung. Im Geschäftsjahr 2024 entfiel ein Umsatz von rund 7,9 Milliarden Euro auf TMICC. Dabei blieb ein operatives Ergebnis (bereinigtes Ebitda) von 1,3 Milliarden Euro. Die entsprechende Marge lag somit bei etwa 16,5 Prozent. 

Zum Halbjahr 2025 lag die Marge bei 14,2 Prozent und damit unter der Profitabilität des Gesamtkonzerns. Bei den Umsatzzahlen zu den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres standen Erlöse von 6,9 Milliarden Euro, gegenüber Vorjahr ein Rückgang um 1,1 Prozent. 

Wie der Mutterkonzern wird auch TMICC eine Dividende zahlen. Vorgesehen sind 40 bis 60 Prozent des bereinigten Nettogewinns. Die erste Ausschüttung soll es für das Geschäftsjahr 2026 geben.

Unilever plc (WKN: A0JNE2)

Abspaltung und Zusammenlegung

Die Papiere von TMICC werden an den Börsen in Amsterdam, London and New York gelistet. Bestehende Investoren von Unilever erhalten für fünf Papiere je einen Anteil am Eis-Geschäft. Der Konsumgüterriese wird eine Beteiligung von 19,9 Prozent behalten, die in bis zu fünf Jahren abgebaut wird. 

Da der Wert von Unilever durch den Wegfall des Geschäftsbereichs sinkt, wird sich auch der Wert einer Aktie reduzieren. Um eine bessere Vergleichbarkeit von Kennzahlen wie Gewinn pro Aktie zu ermöglichen, vollzieht der Konzern nach dem Spin-Off eine Zusammenlegung von Aktien. Das exakte Verhältnis wird noch bekanntgegeben. 

Fazit

Tritt nichts völlig Unvorhersehbares mehr ein, erfolgt die Abspaltung von TMICC Anfang Dezember. Damit gibt Unilever den Geschäftsbereich großteils ab, der im laufenden Jahr den geringsten Umsatzrückgang innerhalb des Konzerns verzeichnete. Spannend wird sein, wie viel Appetit die Börse auf das Geschäft hat, welches Besonderheiten wie spezielle Lieferkette und saisonale Abhängigkeit bei der Nachfrage nach Eis mitbringt. 

Analysten haben Papiere von Unilever momentan mehrheitlich auf der Kaufliste, das durchschnittliche Kursziel von 56,70 Euro impliziert jedoch limitiertes Aufwärtspotenzial.