Der chinesische Elektroautobauer sammelt über den Verkauf von Anteilen mehrere Milliarden Dollar ein. Der Kapitalmarkt reagiert, die Papiere geben nach. An der Börse überwiegt die Meldung die starken Verkaufszahlen für Februar, die das Unternehmen vermelden konnte.
Die zuletzt verwöhnten Investoren von BYD müssen bei der Aktie heute einen Dämpfer hinnehmen. Hauptgrund dafür dürfte vor allem die Meldung sein, dass das Unternehmen Papiere verkauft. Über eine Erstplatzierung bieten die Chinesen 118 Millionen Anteile an und wollen so bis zu 5,2 Milliarden US-Dollar einnehmen. An der Börse in Hong Kong ist es der größte Aktienverkauf seit 2021.
BYD will die Anteilsscheine zu einem Preis zwischen 333 und 345 Hongkong-Dollar (umgerechnet 40,88 bis 42,35 Euro) pro Stück verkaufen, heißt es in den Unterlagen. Dies entspricht einem leichten Abschlag auf den heutigen Schlusskurs in Hongkong.
Geld für Expansion
Das Geld will BYD unter anderem für Forschung und Entwicklung sowie seine Expansion in Übersee verwenden. Um die beispielsweise von der EU verhängten Einfuhrzölle auf in China produzierte Elektroautos zu umgehen, sollen unter anderem in Europa weitere Fabriken entstehen. Bis Jahresende soll außerdem ein Werk in Indonesien für rund eine Milliarde Dollar fertiggestellt werden.
Absatz weiter stark
Neben dem Angebot von Aktien vermeldete BYD auch neue Verkaufszahlen: So setzten die Chinesen im Februar 322.846 Fahrzeuge ab, zum Vorjahresmonat ein Anstieg um mehr als 160 Prozent. 318.233 davon waren Personenkraftwagen.
Im vergangenen Monat verkaufte BYD etwa 125.000 batterieelektrische Autos. Damit lag das Unternehmen beim Absatz reiner Stromer minimal unter dem Wert aus dem Januar, verzeichnete auf Jahressicht aber einen kräftigen Anstieg. Die übrigen knapp 194.000 Einheiten entfielen auf Plug-in-Hybride, bei denen es ebenfalls einen prozentual dreistelligen Zuwachs gab. Obendrein legten auch die Exporte ins Ausland deutlich zu.
Aktie: Dämpfer aus hohem Niveau
Die starke Geschäftsentwicklung und die Ankündigung, Technologie für autonomes Fahren auch in preiswerte Modelle zu verbauen, hat die Aktie zuletzt angetrieben. Kürzlich markierten die Anteilsscheine ein Rekordhoch. Den Kursanstieg macht sich BYD nun zunutze, um durch den Verkauf von Aktien viel Geld einzusammeln. An der Börse belastet der Schritt heute, die Papiere verlieren in Frankfurt rund acht Prozent.
Fazit
BYD nutzt die starke Kursentwicklung und beschafft sich Mittel, auch für notwendige Fabriken in anderen Märkten. Die Absatzentwicklung bleibt derweil stark. Der Einbau von Technologie für autonomes Fahren in preiswertere Modelle könnte die Verkaufszahlen zusätzlich anschieben. Wer investiert ist, bleibt dabei.