US-Investmentstar Warren Buffett trennt sich von einer Aktie nun komplett
Wie der US-Fernsehsender CNBC meldet, hat Berkshire Hathaway die Beteiligung am chinesischen Elektroautobauer BYD komplett veräußert. Eine entsprechende Mitteilung von Berkshire Hathaway Energy (BHE), der für das Investment zuständigen Tochtergesellschaft der Beteiligungsgesellschaft von Warren Buffett, weist den Wert der Beteiligung zum Quartalsende mit Null US-Dollar aus.
Der Einstieg liegt 17 Jahre zurück: 2008 kaufte Berkshire auf Empfehlung von Berkshire Co-Chef Charlie Munger rund 225 Millionen BYD-Aktien für lediglich 230 Millionen US-Dollar. Ein Jahr später verteidigte Munger den ungewöhnlichen Schritt mit den Worten, BYD und sein Gründer Wang Chuanfu seien „ein verdammtes Wunder“. Rückblickend sollte er recht behalten: Während Berkshire investiert war, legte die Aktie um fast 3.900 Prozent zu.
Der Ausstieg erfolgte schrittweise. Ab August 2022 begann Berkshire zu verkaufen, nachdem der Anteil allein im zweiten Quartal des Jahres auf neun Milliarden US-Dollar hochgeschnellt war. Bis Juni 2023 war der Bestand bereits um drei Viertel reduziert und unter die Fünf-Prozent-Schwelle gefallen. Danach musste Berkshire die Verkäufe nicht mehr offenlegen. Erst durch den Quartalsbericht der Energie-Tochter BHE wurde jetzt klar, dass der Bestand auf null gesunken ist. Laut CNBC bestätigte ein Sprecher von Berkshire Hathaway den vollständigen Ausstieg.
Bemerkenswert ist, dass Buffett sich auch von fast seiner gesamten Beteiligung an dem Tech-Unternehmen Taiwan Semiconductor getrennt hat. Offenbar wittert der Milliardär, der sich zum Jahresende von Berkshire zurückziehen will, Ungemach: Buffett hatte das geopolitische Risiko neu bewertet, das sich aus Pekings Anspruch auf Taiwan ergibt. „Es ist eine gefährliche Welt“, sagte er zum Ausstieg bei Taiwan Semiconductor.
Fazit
Berkshire Hathaway hat sowohl bei BYD als auch bei Taiwan Semiconductor enorme Gewinne erzielt, sich aber zurückgezogen, weil Buffett die Investments als geopolitisch riskant einschätzt – insbesondere im Kontext Chinas wachsender globaler Ambitionen. Für Anleger bedeutet das: Märkte wie China bieten enorme Chancen, aber auch potenziell erhebliche Unsicherheiten. Eine sorgfältige Risikoabwägung, Diversifikation und regelmäßige Neubewertung von Positionen sind entscheidend, um langfristig profitabel zu bleiben, ohne dass geopolitische Entwicklungen das Portfolio gefährden.