Die Commerzbank-Aktie ist kaum zu bremsen. Seit dem Einstieg der italienischen Großbank Unicredit hat sich ihr Wert mehr als verdoppelt. Doch wie lang hält der Höhenflug noch an?

Einige Analysten halten die Commerzbank-Aktie inzwischen für zu hoch bewertet, gemessen etwa am Kurs-Buchwert-Verhältnis und an der Eigenkapitalrendite. Doch zählen derartige Maßstäbe überhaupt noch bei der Commerzbank? Hier sind sieben Gründe, warum der Commerzbank-Aktienkurs noch weiter steigen könnte:

Grund 1: Gewinnpotenzial

Die Commerzbank hat erst kürzlich ihre Jahresgewinnprognose von 2,4 auf 2,5 Milliarden Euro angehoben. Die Prognose ist dennoch vorsichtig genug, um Spielraum für weitere Anhebungen im Jahresverlauf zu lassen, und damit für weiteres Kurspotenzial. 

Grund 2: Kosten im Griff

Die Bank treibt ihr Kosteneinsparprogramm voran. Beim Stellenabbau und der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland zieht angesichts des Übernahmeszenarios sogar die Belegschaft mit. Die Cost-Income-Ratio konnte zuletzt auf 56 Prozent gesenkt werden und lag damit schon unterhalb des eigenen Zielwerts von 57 Prozent.

Grund 3: operative Stärke

Die Commerzbank hat die Zinssenkungen der EZB besser verkraftet als erwartet. Das lässt Spielraum für eine weiter positive Entwicklung des Zinsüberschusses. Das kräftige Wachstum des Provisionsüberschusses untermauert die operative Stärke der Bank.


Grund 4: Aktionärsfreundliche Politik

Die Commerzbank strebt Ausschüttungsquoten von 100 Prozent für Dividenden und Aktienrückkäufe an. Laut „Börsenzeitung" hat Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp sogar Ausschüttungsquoten von mehr als 100 Prozent nicht mehr ausgeschlossen. Das hält die Anteilseigner bei Laune.


Grund 5: Der Kreditboom kommt erst noch

Auf die Banken in Deutschland kommt ein deutlicher Anstieg der Kreditnachfrage im Firmenkundengeschäft zu. Das ergab eine Umfrage des „Handelsblatts" unter führenden Instituten. Vor allem das 500 Milliarden Euro schwere Infrastrukturpaket der Regierung wird die Kreditnachfrage kräftig beleben. Die Commerzbank als größter Mittelstandsfinanzierer des Landes wird davon besonders profitieren.

Grund 6: Risiken im Griff

Trotz angespannter Konjunkturlage ist die Risikovorsorge für Kreditrisiken im zweiten Quartal unerwartet auf 176 (Vorjahr: 199) Millionen Euro zurückgegangen. Analysten hatten hier mit einem Anstieg gerechnet. Das zeigt, dass die Bank auch ihre Kreditrisiken im Griff hat.

Grund 7: Unicredit-Chef Orcel lässt nicht locker

Orcel ist ein gewiefter und kaum berechenbarer Investmentbanker, der seine Pläne mit der Commerzbank jedoch konsequent vorantreibt. Dabei steht er als größter Aktionär schon jetzt auf der Gewinnerseite, weil sich der Wert seines Investments seit dem Einstieg praktisch verdoppelt hat. Die früher von Analysten kolportierte Obergrenze von 21 Euro bei der Commerzbank-Aktie, bis zu der sich für Unicredit eine Übernahme lohnt, gibt es längst nicht mehr.


Fazit

Diese sieben Gründe sprechen eindeutig dafür, dass das Potenzial des Commerzbank-Aktienkurses noch längst nicht ausgereizt ist.


Commerzbank (WKN: CBK100)

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank AG.