Die Chefs von Commerzbank und der italienischen Unicredit haben sich erneut lange ausgetauscht. Es habe sich um ein normales „Investorengespräch" gehandelt, sagten Insider zu dem Treffen hinter verschlossenen Türen. An der Börse sorgte dies für Fusions-Fantasie, die Commerzbank-Aktie kletterte am Montag an die DAX-Spitze.

Unicredit-Chef Andrea Orcel will die Commerzbank übernehmen. Doch Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp zeigt ihm die kalte Schulter. Auch an diesem Montag auf der Euro Finance Week in Frankfurt betonte Orlopp die Unabhängigkeit der Commerzbank - und erteilte damit Orcel erneut eine Abfuhr.

Doch im Hintergrund gehen die Gespräche zwischen den Top-Managern weiter. So habe sich Commerzbank-Chefin Orlopp am vergangenen Mittwoch ausführlich per Video-Schaltung mit Unicredit-Topmanagern ausgetauscht. Insidern zufolge soll es sich um ein „normales Investorengespräch" gehandelt haben, wie es zwischen dem Management einer Bank und Aktionären üblich sei, schreibt das „Handelsblatt". Von den Banken gab es dazu keinen Kommentar.

Es war bereits das zweite Mal, das ein solches Gespräch stattgfand gut zwei Monate nach Bekanntwerden des Unicredit-Einstiegs bei der Commerzbank. Bereits Ende September hatte es einen direkten Austausch zwischen Orlopp und Unicredit-Chef Orcel gegeben.

Fazit

Auf der Branchenkonferenz Euro Finance Week, die ab diesem Montag in Frankfurt stattfindet, könnte es weitere - informelle - Kontakte zwischen Top-Managern beider Banken geben. Denn neben Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp nimmt auch die Chefin der deutschen Unicredit-Tochter HVB, Marion Höllinger, an dem Treffen teil. Höllinger hatte sich erst kürzlich positiv zu einem möglichen Zusammenschluss beider Banken geäußert: „Die Commerzbank ist für uns ein strategisches Investment", sagte die HVB-Chefin der FAZ. „Wir glauben, dass wir gemeinsam noch sehr viel mehr Wert schaffen können."


Commerzbank (WKN: CBK100)

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