Der Autobauer hat im abgelaufenen Jahresviertel erneut spürbar weniger Fahrzeuge abgesetzt. Vor allem in den bedeutenden Märkten China und USA haben die Stuttgarter weiter mit Schwierigkeiten zu kämpfen. So reagieren die Anteilsscheine des DAX-Konzerns. 

Mercedes-Benz kämpft weiterhin mit schwierigen Geschäften. Im dritten Quartal setzte der Konzern 525.300 Pkw und Vans ab, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Rückgang um zwölf Prozent. Im zweiten Jahresviertel hatten die Auslieferungen neun Prozent unter Vorjahr gelegen.  

Das PKW-Segment Mercedes-Benz Cars verzeichnete im dritten Quartal Absatzeinbußen von zwölf Prozent. Der Konzern verweist vor allem auf ein schwächeres Marktumfeld in China sowie bewusstes Bestandsmanagement in den USA vor dem Hintergrund bestehender Einfuhrzölle. 

Einbruch in China

Im Reich der Mitte war die Marke mit dem Stern deutlich weniger gefragt. Zum Vorjahr knickte der Absatz hier um 27 Prozent ein. Zurückhaltung bei Konsumenten und intensiver Wettbewerb fordern heraus. Die Region ist für die Stuttgarter wichtiger Markt, trotz des deutlichen Rückgangs entfielen auf China noch etwa 28 Prozent der Auslieferungen. 

Auch die USA bleiben erwartungsgemäß kompliziert. Hier büßte der Absatz im Jahresvergleich 17 Prozent ein. Zugewinne in Europa und dem Rest der Welt kompensierten die schwache Entwicklung zumindest etwas. 

Ein Lichtblick: Der Konzern verkaufte im abgelaufenen Quartal mehr seiner Fahrzeuge im Top-End-Segment. Der Absatz der höherpreisigen und margenstärkeren Modelle stieg zum Vorjahr um zehn Prozent. Dazu hoben die Stuttgarter die Entwicklung bei Elektroautos hervor. Auch dank erster Auslieferungen des elektrischen CLA fiel der Absatz batterieelektrischer Fahrzeuge 22 Prozent höher aus als im zweiten Quartal dieses Jahres. 

Unter dem Strich übergab der Konzern seit Jahresbeginn rund 1,34 Millionen PKW und blieb damit etwa acht Prozent unter dem Vergleichszeitraum aus 2024. 

Vans ebenfalls ausgebremst

Bei den Vans lief es nicht viel besser: Zwischen Juli und September lieferte Mercedes-Benz acht Prozent weniger Einheiten aus als im Vorjahr. Ursache dafür war vor allem ein Rückgang bei gewerblichen Vans. Regional zeichnet sich ein anderes Bild als bei den PKW: In China wuchs der Absatz um 14 Prozent. In der für Mercedes bedeutenderen Region USA brachen die Auslieferungen dagegen um etwa ein Viertel ein.  

Seit Jahresbeginn blieben die Van-Verkäufe 13 Prozent hinter Vorjahr zurück. 

Mercedes-Benz (WKN: 710000)

Aktie fährt vor

An der Börse sorgen die Zahlen für leichte Bewegung. Nach anfänglichen Abgaben notiert die Aktie im Xetra-Handel nun mit leichten Zugewinnen. Investoren hatten offenbar noch schlechtere Ergebnisse befürchtet. Nach einem Kurseinbruch im Frühjahr ist das Papier auf Richtungssuche. 

Fazit

Die Zahlen verdeutlichen: In den beiden wichtigen Märkten China und USA bleibt es schwierig. Im abgelaufenen Jahr entfiel auf die beiden Regionen die Hälfte aller PKW-Auslieferungen. Vor allem der kräftige Einbruch im Reich der Mitte ist alarmierend. Mehr Informationen zur jüngsten Geschäftsentwicklung könnte der Pre-Close Call mit Analysten und Investoren geben, den Mercedes-Benz am Donnerstag (9. Oktober) ab 17.30 Uhr abhält. Den Quartalsbericht will der Konzern am 29. Oktober vorlegen. Analysten erwarten einen Umsatzrückgang sowie deutlich weniger Gewinn als vor einem Jahr. 

Operativ zeichnen sich momentan keine wirklichen Impulse ab. Auch das durchschnittliche Kursziel der Analysten bei etwa 56,65 Euro impliziert aktuell kaum Kursfantasie. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.