Gleich zwei gute Nachrichten hatte der Wirkstoffforscher Evotec diese Woche zu verkünden: Die Hamburger meldeten eine neue Kooperation mit Pfizer, wie von Euro am Sonntag berichtet, sowie eine Ausweitung der Partnerschaft mit Sandoz. Beides stimmte Aktionäre hoffnungsvoll. Eine Abstufung macht Anlegern jedoch heute gleich schon wieder einen dicken Strich durch die Rechnung.

Große Namen der internationalen Pharmabranche wissen die wissenschaftliche Arbeit von Evotec zu schätzen, das signalisieren die Partnerschaften mit Pfizer und Sandoz. Unterdessen hat man bei der Deutschen Bank wenig Vertrauen in Evotec.

Schwache Zahlen voraus?

„Hold“ statt „Buy“ sowie ein von zwölf Euro auf zehn Euro gesenktes Kursziel: Das reduzierte Votum von Deutsche Bank Research kam an der Börse gar nicht gut an. Experte Falko Friedrichs befürchtete in seiner Analyse nicht nur einen schwachen Quartalsbericht, sondern auch, dass Evotec die Jahresziele verfehlen könnte.

Ungewissheiten um Strategie

Das Ziel für das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) könnte auf etwa 70 Millionen Euro zusammengestrichen werden, während der Konsens bei 91 Millionen Euro liegt, hieß es in der Studie. Zudem sei unklar, ob der neue CEO Umstrukturierungsbedarf sehe. Christian Wojczewski ist erst seit Anfang Juli im Amt – Euro am Sonntag berichtete.

Evotec (WKN: 566480)

Fazit

Der Erholungsversuch der Evotec-Aktie ist krachend gescheitert, nachdem der MDAX-Titel vorübergehend Kurs auf die Zehn-Euro-Marke genommen hatte. Mit einem Verlust von über 50 Prozent binnen eines Jahres gehört Evotec zu den Schlusslichtern im Index der mittelgroßen Werte. Anleger dürften gespannt auf den Mittelfrist-Ausblick sowie die Halbjahresergebnisse, die es im August geben soll. Klar ist: Das Unternehmen muss sich bemühen, das Vertrauen seiner Aktionäre zurückzugewinnen.