Das Sturmtief „Beryl" schockt die Börse: Angeblich ist noch nie ein so kräftiger Hurrikan so früh im Jahr im Atlantik aufgekreuzt. Die Aktien der Rückversicherer Munich Re, Swiss Re und Hannover Rück gehen schon mal auf Tauchstation, weil Anleger kalte Füsse bekommen.

Mit Kursverlusten von mehr als vier Prozent lagen am Dienstag die Aktien der Rückversicherer Munich Re und Hannover Re am DAX-Ende. Betroffen war auch der nach Munich Re weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re mit minus fünf Prozent. Europaweit lagen Versicherungsaktien im Minus, der entsprechende Branchenindex Europe Stoxx 600 Insurance ging ebenfalls mit über minus zwei Prozent auf Talfahrt. 

Auslöser für die Kursverluste ist der Hurrikan „Beryl", der derzeit im Südosten der Karibik sein Unwesen treibt und an Geschwindigkeit und Stärke bedrohlich zunimmt - für Anfang Juli zu einer ungewöhnlich frühen Jahreszeit. Eine ausgeprägte Wirbelsturm-Saison könnte für Belastungen der Versicherungsbranche sorgen. 

„Die bereits beginnende Wirbelsturm-Saison weht auch den europäischen Versicherungstiteln stark ins Gesicht", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow die Situation gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-afx. „Mit dem Hurrikan Beryl braut sich ein echter potenzieller Großschadenverursacher zusammen."

Mit Windgeschwindigkeiten von 220 Kilometern pro Stunde ist „Beryl" inzwischen auf die Kategorie fünf der gefährlichen Wirbelstürme hochgestuft worden. Er soll der stärkste Wirbelsturm sein, der so früh im Jahr im Atlantik registriert worden ist. Meteorologen warnen davor, dass sich weitere derartige schwere Stürme über dem warmen Wasser bilden könnten.

Fazit

Eine ausgeprägte Wirbelsturm-Saison könnte für Belastungen der Versicherungsbranche sorgen. Einige Anleger bekommen angesichts der sich zusammenbrauenden Unwetter kalte Füße und nutzen die Situation für Gewinnmitnahmen, nachdem die Munich-Re-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten rund 30 Prozent und in den vergangenen drei Jahren rund 90 Prozent zugelegt hat. Allerdings sollte man bedenken, dass die Assekuranz steigenden Schadenaufwand auch immer nutzt, um höhere Prämien im Markt durchzusetzen. Man kann Munich Re und Hannover Re durchaus zutrauen, dass sie mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung das Management derartiger Situationen beherrschen.

Munich Re (WKN: 843002)

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.