Die Aktien des irischen Billigfliegers Ryanair haben am Dienstag rund fünf Prozent zugelegt. Dem Konzernchef Michael O`Leary zufolge hat sich der Verfall bei Ticketpreisen zuletzt verlangsamt. Warum die Airline trotzdem weiterhin unter Druck steht.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters hat sich der Chef der irischen Billigairline Ryanair, Michael O`Leary, zur Entwicklung der Ticketpreise geäußert. Der Preisverfall, der noch im zweiten Quartal zu einem deutlichen Gewinnrückgang geführt habe, hat sich demnach deutlich verlangsamt. „Das hat sich wieder etwas eingependelt", sagte der Ryanair-Chef wörtlich. Im wichtigen Sommerquartal sei noch ein Rückgang von etwa fünf Prozent zu erwarten.

Bei der Vorlage der Quartalszahlen im Juli war die Ryanair-Aktie noch um bis zu 15 Prozent abgestürzt, nachdem Ryanair vor einem Preisverfall von über zehn Prozent gewarnt hatte. Dieses „hässliche Szenario" sei nun verschwunden, sagte O´Leary. Die Ryanair-Aktie lag am Dienstag wiederum rund fünf Prozent im Plus. Seit Frühjahr hat sie allerdings rund ein Viertel ihres Wertes verloren. Mit ähnlichen Rückgängen ist auch der deutsche Branchenprimus Lufthansa konfrontiert.

Fazit

Ryanair steht nicht nur wegen sinkender Ticketpreise, sondern auch wegen steigender Kosten - insbesondere Steuern und Gebühren - unter Druck. Zudem gibt es Lieferprobleme bei neuen Flugzeugen insbesondere des Zulieferers Boeing. 

Wegen des Kostendrucks hat Ryanair wiederholt auch die Bundesregierung aufgefordert, die hohen Steuern und Gebühren in Deutschland zu senken.

Am Dienstag kündigte der Billigflieger an, ein Fünftel seines Flugangebots in Berlin wegen hoher Standortkosten zu senken. Ryanair will seine Kapazitäten nun in andere EU-Länder mit niedrigeren Kosten verlagern. Von einer nachhaltigen Erholung ist die Ryanair-Aktie trotz der heutigen positiven Kursreaktion wohl noch eine Weile entfernt.


Ryanair (WKN: A1401Z)