Der Billigflieger Ryanair hat im zweiten Quartal den Gewinn auf 820 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Das treibt die Aktie auf ein Rekordhoch - und sorgt bei einer weiteren Airline in Deutschland für Auftrieb.
Am Montag ist die Ryanair-Aktie um zeitweise fast zehn Prozent auf ein neues Rekordhoch von 25,40 Euro geklettert. Der irische Billigflieger hatte am Morgen Quartalszahlen vorgelegt, die deutlich besser ausfielen als erwartet. Der Gewinn hat sich demnach im zweiten Quartal auf 820 Millionen Euro mehr als verdoppelt.
Das beflügelte den gesamten Sektor. So zog neben Air France-KLM auch die Lufthansa-Aktie in einem negativen Marktumfeld um bis zu zwei Prozent an. Die größte deutsche Airline bringt mit neun Milliarden Euro Marktkapitalisierung allerdings gerade mal ein Drittel des Börsenwerts von Ryanair auf die Waage. Die Iren liegen derzeit bei 26 Milliarden Euro Marktkapitalisierung.
Ryanair führt den unerwartet starken Gewinnanstieg vor allem auf höhere Ticketpreise zurück. Diese legten um bis zu 20 Prozent zu. Der Umsatz kletterte um über vier Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Vorstandschef Michael O´Leary erwartet, dass der Gewinn im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2025/26 bis Ende März 2026 weiter kräftig zulegt und den Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro übertrifft.
Ryanair profitiert weiter von einer starken Ticketnachfrage und erwartet im Sommer Ticketpreise, die wieder das Niveau von Sommer 2023 erreichen.
Fazit
Der irische Billigflieger würde sein Flugangebot gern rascher und deutlicher ausbauen, doch die Auslieferung der bei Boeing bestellten Maschinen verzögert sich, da der US-Flugzeugbauer weiter mit Problemen kämpft. Weitere 29 Maschinen vom Typ Boeing 737 sollen nun bis Sommer 2026 geliefert werden. Ein Ausweichen auf Airbus-Flugzeuge ist auch nicht möglich, da der europäische Boeing-Konkurrent bei der entsprechenden Modellfamilie auch auf Jahre ausgebucht ist. Somit ist das Passagierwachstum bei Ryanair begrenzt. Im laufenden Geschäftsjahr soll die Zahl der Flugpassagiere um lediglich drei Prozent auf rund 200 Millionen steigen. Unter den europäischen Airline-Aktien bleibt Ryanair dennoch auch wegen der günstigen Kostenstrukturen ein bevorzugter Titel.