Die Aktie der Parfümeriekette verzeichnet ihren bislang größten Kursverlust eines Handelstages. Zahlen und Aussichten der Düsseldorfer können die Investoren nicht begeistern. Die Papiere geben kräftig ab und nähern sich in der Folge ihrem bisherigen Tiefststand. 

Am heutigen Donnerstag öffnete Douglas die Bücher für das erste Quartal seines Geschäftsjahres 2024/25. Für die drei Monate bis Ende Dezember wies das SDAX-Mitglied ein Umsatzwachstum von 5,8 Prozent aus. Dazu trug auch die Neueröffnung von 20 Filialen bei. Auf vergleichbarer Fläche stand ein Zuwachs um 5,3 Prozent. 

Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) legte unterproportional um 1,5 Prozent zu, bei der entsprechenden Marge verzeichnete das Unternehmen zum Vorjahr einen Rückgang um 0,9 Prozentpunkte auf 21,5 Prozent. Der Nettogewinn kletterte dennoch kräftig um 30,2 Prozent. Neben der operativen Entwicklung verweist Douglas auf geringere Zinsaufwendungen.

Wir sind solide in das neue Geschäftsjahr gestartet und haben unser Wachstum fortgesetzt - und dies in einem herausfordernden Umfeld mit einem in weiten Teilen Europas spürbar gedämpften Konsumklima

Sander van der Laan, Vorstandsvorsitzender Douglas

Schwächere Konsumdynamik

Beim Blick nach vorn zeigt sich Douglas etwas vorsichtiger. Dazu tragen auch die Erkenntnisse der letzten Monate bei: Nach einer guten Entwicklung in den Monaten Oktober und November schwächte sich die Geschäftsdynamik im Dezember ab, teilte das Unternehmen mit. In den ersten Wochen des neuen Kalenderjahres habe sich der Trend fortgesetzt. 

Für das laufende Geschäftsjahr (bis Ende September) stellt das Management weiterhin einen Umsatz zwischen 4,7 und 4,8 Milliarden Euro in Aussicht. Gegenüber Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um bis zu 7,9 Prozent. Beim bereinigten Ebitda wird nun aber nur noch das untere Ende der Prognosespanne anvisiert. Diese sieht 855 bis 885 Millionen Euro vor, im Vorjahr standen rund 809 Millionen Euro in den Büchern. 

Douglas AG Stammaktien (WKN: BEAU7Y)

Aktie unter Druck

An der Börse sorgen Zahlen und Ausblick für Enttäuschung: Die Papiere der Düsseldorfer brechen aktuell rund 15 Prozent ein. Zwischenzeitlich stand heute der größte Tagesverlust seit dem Börsengang im März 2024. Dadurch nähern sich die Anteilsscheine nun auch ihrem bisherigen Tief aus dem Sommer. 

Analysten der Deutschen Bank vermerkten, dass das Wachstum des vergleichbaren Umsatzes sowie die bereinigte Ebitda-Marge jeweils unter der Konsensschätzung blieben. Als Hauptgründe dafür sehen die Experten höhere Werbeaktivität und einige laufende Investitionen. Kollegen der Investmentbank Jefferies resümierten mit Blick auf die Quartalsergebnisse, dass die erwartete Verlangsamung des Wachstums bei Kosmetikprodukten in Europa „ziemlich schnell eingetroffen ist“.

Fazit

Die Zahlen von Douglas fielen solide aus, die Gewinnerwartungen für das Jahr wurden derweil gedämpft. Stellt sich bei der Konsumdynamik keine Besserung ein, wird sich Douglas wohl strecken müssen, um die Prognose zu erfüllen. Die Reaktion der Börse scheint dennoch eher überzogen. Anleger warten eine Beruhigung ab. 

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur von Börse Online, Herr Jens Castner, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Douglas.