Es hatte sich bereits abgezeichnet: Infineon senkt erneut die Prognose für das Geschäftsjahr 2023/24. Nachdem Halbleiter für andere Bereiche schon seit längerem schwächeln, ist nun auch der Automotive-Bereich betroffen.

„Viele Endmärkte entwickeln sich konjunkturbedingt schwach und der Abbau der Halbleiter-bestände bei Kunden und Distributoren dauert an“, erläuterte Vorstandschef Jochen Hanebeck. „Die Nachfrageschwäche bei verbrauchernahen Anwendungen zieht sich hin. Zudem sehen wir eine spürbare Verlangsamung des Wachstums im Automobilbereich. Deshalb blicken wir zurückhaltend auf den Rest des Geschäftsjahres und reduzieren unsere Prognose.“

Zweite Anpassung in diesem Jahr

So soll der Umsatz im Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) nun etwa 15,1 Milliarden Euro plus/minus 400 Millionen Euro betragen, hieß es. Die Segmentergebnismarge wird bei etwa 20 Prozent gesehen. 

Zuvor hat Infineon einen Umsatz in der Mitte der Spanne von rund 16 Milliarden Euro und eine Segmentergebnismarge im niedrigen bis mittlerer 20er-Prozentsatz ausgegeben. Damit haben die Bayern zum zweiten Mal in diesem Jahr ihren Ausblick nach unten angepasst.

Viele Herausforderungen

Infineon habe in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld ein solides zweites Quartal abgeliefert, so Hanebeck laut Mitteilung. 

 Demnach erreichte der Konzernumsatz 3,6 Milliarden Euro, ein Rückgang um zwei Prozent gegenüber dem ersten Jahresviertel. Das Segmentergebnis sank im Vergleich zum Vorquartal um 15 Prozent auf 707 Millionen Euro.

Mehr Wettbewerbsfähigkeit

Im dritten Quartal haben sich die Bayern bei einem unterstellten Euro-Dollar-Wechselkurs von 1,10 etwa 3,8 Milliarden Dollar Umsatz vorgenommen. Die Segmentergebnis-Marge soll dabei im oberen 10er-Prozentbereich liegen. 

Mit einem neuen Sparprogramm wollen die Neubiberger nun ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Angestrebt werden strukturelle Verbesserungen des jährlichen Segmentergebnisses um einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag pro Jahr.

Infineon (WKN: 623100)

Fazit

Der Kurverlauf der Infineon-Aktie in den letzten Wochen signalisiert, dass der Markt eine weitere Senkung der Prognose bereits erwartet hatte. Bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigeit funktionieren. Infineon selbst rechnet im Laufe des Geschäftsjahres 2025 mit finanziellen Vorteilen.