Unter Druck steht die Aktie von Infineon – und das, obwohl sich der DAX bis zum Mittag freundlich zeigt. Dabei hatte es zu Wochenbeginn noch gut ausgesehen für den Halbleiterhersteller aus der Nähe von München. Sogar das Jahreshoch schien in greifbare Nähe gerückt. Heute verliert der Titel rund zwei Prozent.

Hintergrund der schlechten Stimmung: Der niederländische Chip-Spezialist NXP Semiconductors zeigte sich gestern wenig zuversichtlich für das dritte Quartal. Sowohl Kunden aus dem Automobilsektor als auch aus der Industrie fragen weniger Halbleiter nach. 

In eine ähnliche Kerbe schlug der Ausrüster ASML, der wichtige Maschinen für die Chipindustrie liefert: Wachstumssorgen treiben die Niederländer um. „Mit Blick auf 2026 sehen wir, dass die Fundamentaldaten unserer KI-Kunden weiterhin stark sind. Gleichzeitig nehmen die Unsicherheiten aufgrund makroökonomischer und geopolitischer Entwicklungen weiter zu. Daher bereiten wir uns zwar weiterhin auf Wachstum im Jahr 2026 vor, können dieses jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestätigen, “ so CEO Christophe Fouquet laut Mitteilung.

Und auch der US-Konzern Texas Instruments hatte schlechte Nachrichten. Der Ausblick des Halbleiterproduzenten sorgte für eine herbe Enttäuschung: Zwischen Juli und September rechnet TI mit 4,45 und 4,8 Milliarden Dollar Umsatz, der Gewinn je Aktie soll zwischen 1,36 bis 1,60 Dollar erreichen. Anleger hatten sich mehr erhofft. Texas Instruments zählt ebenfalls den Automobil- und Industriesektor zu seinen wichtigsten Kunden.

Auch für Infineon sind die Geschäfte mit Autoherstellern und Industriekonzernen von großer Bedeutung. Am 5. August stehen die Ergebnisse des dritten Quartals an. Dann wird sich zeigen, ob der Konzern tatsächlich seine Prognose erhöht– wie vor wenigen Wochen spekuliert wurde.

Infineon (WKN: 623100)

Fazit

Der charttechnische Durchbruch lässt weiter auf sich warten. Anleger halten vorerst die Füße still.