An der Börse wartet alles gespannt auf einen wichtigen Termin morgen: das Notenbankertreffen in Jackson Hole. Im Vorfeld verspüren Anleger wenig Lust auf Risiko – insbesondere Tech-Aktien sind kaum gefragt. So findet sich Infineon derzeit im unteren Bereich des deutschen Leitindex wieder. Gestern hatte bereits die US-Tech-Börse Nasdaq geschächelt.

Wenn sich die führenden Hüter der Geldpolitik im US-Bundesstaat Wyoming treffen, erhoffen sich Markteilnehmer insbesondere Signale von Jerome Powell, dem Chef der US-Notenbank Fed: Es geht darum, ob die allseits erhoffte September-Zinssenkung der US-Notenbank Fed wirklich Realität wird. Dem FedWatch-Tool der US-Börse CME zufolge rechnen fast 85 Prozent der Marktteilnehmer damit, dass die Zentralbank bei ihrer nächsten geldpolitischen Sitzung im September die Zinsen senken wird. Käme es so, dürften Anleger wieder risikofreudiger werden. 

Unterdessen hatte Infineon vor wenigen Tagen gemeldet, dass man die Übernahme des Automotive-Ethernet-Geschäfts vonMarvell erfolgreich abgeschlossen habe. Mit diesem Zukauf will das DAX-Unternehmen seine Position im Bereich der softwaredefinierten Fahrzeuge stärken und seine Marktstellung bei Halbleitern für Automobilanwendungen insgesamt ausbauen. Vor zwei Wochen hatte der Chiphersteller seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr moderat angehoben. Zudem hatte der Unternehmen von einer Erholung der globalen Halbleitermärkte gesprochen. Insbesondere im Automobilsektor und bei Rechenzentren rund um Künstliche Intelligenz rechnet sich Infineon gute Chancen aus.

Aber nicht nur die inzwischen hohen Bewertungen der Tech-Riesen sorgten zuletzt für Skepsis am Markt. Investoren befürchten auch, dass der Staat sich in diesem Sektor verstärkt einmischen könnte – siehe Intel. Dort erwägt die US-Regierung eine Beteiligung.

Infineon (WKN: 623100)

Fazit

Bei Infineon besteht kein akuter Handlungsbedarf: Anleger warten klare Signale ab.