Die Analysten der US-Bank JP Morgan haben europäische Bankaktien neu bewertet: Wer zu den Top-Favoriten zählt, worauf es derzeit bei Bankaktien ankommt, und wo die deutschen Institute in der Analyse landen.
Die Analysten der US-Bank JPMorgan haben die Aktien europäischer Großbanken analysiert. Die meisten dieser Institute haben in den vergangenen zwei bis drei Jahren prächtig verdient und an der Börse enorme Kursgewinne verzeichnet. Doch nun stehen sie in einem Umfeld eingetrübter Konjunktur und sinkender Notenbankzinsen vor enormen Herausforderungen. Das kommende Jahr dürfte also für europäische Bankaktien spannend werden.
JP-Morgan-Analyst Kian Abouhossein rät deshalb zu einem selektiven Vorgehen in der Bankenbranche. Präferiert werden sollten demzufolge Banken, die weniger stark abhängig sind vom Zinsergebnis. Seine Favoriten sind der deutsche Branchenführer Deutsche Bank, der Schweizer Branchenriese UBS, das britische Geldhaus Barclays und die größte italienische Bank Intesa Sanpaolo.
Die europäischen Branchenführer BNP Paribas und Santander stufte Abouhossein dagegen mit „neutral" ein und senkte die Kursziel. Auch für die zweitgrößte italienische Bank Unicredit senkte er das Kursziel, rät aber immer noch zum Kauf. Das Kursziel für die Papiere von Intesa hob er von 4,80 auf 5,00 Euro und ließ sie auf Kaufen.
Fazit
Die Commerzbank taucht in der Top-Liste von JP Morgan nicht ganz oben auf. Für sie gibt es aber immer noch eine Kaufempfehlung bei einem Kursziel von 19,50 Euro. Die Deutsche Bank bekommt ebenfalls eine Kaufempfehlung, das Kursziel liegt bei 21 Euro. Anders als die stark konjunktur- und zinsabhängige Commerzbank verfügt die Deutsche Bank über eine Investmentbanking-Sparte. Da dieser Bereich derzeit gut läuft, kann sie damit eine vorübergehende Schwäche anderer Segmente ausgleichen. Bei der Commerzbank dagegen waren zuletzt Übernahmefantasien der maßgebliche Kurstreiber. Allerdings hat sich der potenzielle Käufer Unicredit inzwischen auf eine Übernahme der Banco BPM fokussiert.
Auch die kanadische Bank RBC hatte kürzlich europäische Banktitel einer Überprüfung unterzogen. Daraus gingen als bevorzugte Branchenwerte Barclays, UBS, Julius Baer, Deutsche Bank und BNP Paribas hervor.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.