Drei- oder sogar vierstellige Beträge für Anti-Falten-Creme: Das ist günstiger als ein Face-Lift, aber dennoch heftig. Selbst die sonst so spendable Kundschaft in China zögert inzwischen bei den Luxusprodukten von La Prairie aus dem Beiersdorf-Imperium. Die Hamburger wachsen langsamer. Trotzdem gelingt der Aktie heute vormittag der Sprung an die DAX-Spitze.
Ein Plus von organisch 6,5 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro beim Konzernumsatz konnte Beiersdorf während der ersten neun Monate 2024 verzeichnen. Allerdings hatten die Hamburger in den ersten sechs Monaten noch ein etwas höheres Wachstum von 7,1 Prozent geschafft.
Die Consumer-Sparte mit Kosmetik-Marken Nivea, Eucerin oder La Prairie sowie Pflastern verbuchte ein organisches Umsatzwachstum von 7,3 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Insbesondere der nordamerikanische Markt habe sich erholt, hieß es.
Der Unternehmensbereich tesa, der Klebelösungen für Verbraucher und Industriekunden umfasst, legte um 3,1 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu, obwohl Beiersdorf vor allem im Automotive-Geschäft nachlassende Nachfrage spürte. Der Geschäftserfolg in Asien und die positive Entwicklung in den Bereichen Elektronik sowie Druck- und Verpackungslösungen seien die Haupttreiber dieses Wachstums gewesen, hieß es laut Mitteilung.
Trotz der Probleme in China, die sich laut Konzernchef Vincent Warnery auch nicht so schnell auflösen dürften, bestätigten die Hanseaten aber ihre Jahresprognose. Demnach hat das Plus von sechs bis acht Prozent beim Umsatz weiterhin Bestand. Bei der konsolidierten Ebit-Marge geht das Unternehmen von einer leichten Verbesserung gegenüber dem Vorjahreswert von 13,4 Prozent aus.
Fazit
Während sich die UBS nicht überzeugt zeigte – das Schweizer Institut bestätigte die Verkaufseinschätzung sowie das Kursziel von 111 Euro – reagierten Börsianer erleichtert. Offenbar hatten sie Schlimmeres befürchtet, nachdem auch andere Konsumgüterhersteller zuletzt in Asien Probleme hatten. Trotz der jüngsten Kursgewinne steht seit Jahresstart für den Titel immer noch ein Minus von rund zwei Prozent zu Buche.