Das Synonym für Suchmaschine im Web ist Google, das Verb googeln findet sich längst im Duden. Kein Konkurrent konnte dem Primus bislang auch nur annährend das Wasser reichen. Diesen Erfolg gibt es allerdings nicht umsonst. 26,3 Milliarden Dollar zahlte Google 2021 dafür, als Standardsuchmaschine auf Handys oder in Webbrowsern zu erscheinen.
Diese Zahl nannte ein Manager der Firma vor einem Gericht in Washington im Rahmen eines Wettbewerbsprozesses. Es ist das erste Mal, das bekannt wird, was Google für seine marktbeherrschende Stellung investiert. Bislang gab es nur Schätzungen. Es sei der größte Einzelposten des Unternehmens, so der Manager, und habe sich seit 2014 verdreifacht. Ein Großteil des Geldes geht vermutlich an Apple, um Google als Standard auf iPhones und Mac-Computern abzusichern.
Derartige Summen kann sich Google-Mutter Alphabet durchaus leisten. Der Quartalsgewinn stieg zuletzt deutlich auf 19,7 Milliarden Dollar, gut 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die wichtigste Einnahmequelle ist das Werbegeschäft im Internet. Daher sorgt Google auch nahezu für den gesamten Umsatz von Alphabet – 76,4 Milliarden von insgesamt 76,7 Milliarden Dollar im dritten Quartal. Auf Google entfallen 28 Prozent aller weltweiten Einnahmen mit Internet-Werbung.
Diese beherrschende Stellung hat jedoch Folgen. So geht es in dem Prozess in Washington um Klagen der US-Regierung und etlicher Bundesstaaten gegen das Unternehmen. Der Vorwurf: Google behindere Wettbewerber auf unfaire Weise. Der Konzern weist dies zurück. Nutzer griffen auf die Suchmaschine zu, weil sie von der Qualität der Ergebnisse überzeugt seien, so die Argumentation der Google-Anwälte. Dies geschehe sogar auf Computern, die Microsofts Konkurrenzplattform Bing als Standard installiert hätten.
Auch die Wettbewerbskommissarin der Europäische Union, Margarethe Vestager, hat Google seit längerem im Visier. Sie fordert, dass der Konzern Teile seiner Werbedienst verkauft.