Sanofi lässt mit gleich zwei Kooperationen aufhorchen. Bereits am Dienstag wurde eine Entwicklungs- und Vermarktungsvereinbarung mit der Johnson & Johnson-Tochter Janssen bekannt gegeben. Am Mittwochmorgen vermeldete das französische Pharmaunternehmen eine exklusive Zusammenarbeit mit Teva Pharmaceuticals.

Die Vereinbarung mit Janssen betrifft die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Extraintestinale pathogene Escherichia coli (ExPEC). Sie sind die häufigsten gramnegativen bakteriellen Krankheitserreger beim Menschen und die zweithäufigste Ursache für neonatale Meningitis. Darüber hinaus gelten ExPEC als eine Hauptursache für Antibiotika-Resistenz, also die Tatsache, dass sich Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten im Laufe der Zeit so verändern, dass sie nicht mehr auf Medikamente ansprechen. Der Impftstoff-Kandidat von Janssen befindet sich aktuell in einer klinischen Spätstudie.

Im Rahmen der Entwicklungs- und Vermarktungsvereinbarung zahlt Sanofi 175 Millionen Dollar (rund 167 Millionen Euro) an die Johnson & Johnson-Tochter. Weiter sind beim Erreichen bestimmter Entwicklungs- und Vermarktungsmeilensteine Folgezahlungen zugesagt. Auch haben die beiden Unternehmen beschlossen, sich an den Forschungs- und Entwicklungskosten zu beteiligen. Spätere Gewinne, die mit dem Impfstoff in den USA, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien erzielt werden, teilen sich Sanofi und Janssen.

Zusammenarbeit mit Teva Pharmaceuticals

Die Kooperation mit Teva Pharmaceuticals umfasst die gemeinsame Weiterentwicklung und Vermarktung des Medikaments TEV'574. Dieses befindet sich aktuell in klinischen Studien der Phase 2b und könnte eine neuartige Therapie zur Behandlung der Darmentzündungskrankheiten Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sein.

Sanofi leistet eine Vorauszahlung von 469 Millionen Euro. Dazu könnten Meilensteinzahlungen von bis zu 940 Millionen Euro bei Erreichen bestimmter Ziele für die Entwicklung und Markteinführung kommen. Erste Programmergebnisse werden für das nächste Jahr erwartet. Während Teva die Vermarktung des Medikaments in Europa, Israel und anderen Ländern leiten wird, konzentriert sich Sanofi laut eigenen Angaben auf Nordamerika, Japan, andere Teile Asiens sowie den Rest der Welt.

Sanofi (WKN: 920657)

Die Papiere des französischen Pharmakonzerns legen am Mittwochmorgen leicht zu und notieren in Frankfurt aktuell bei 102,24 Euro. Vom Tief Ende September 2022, als die Sorge vor einer Klagewelle in Milliardenhöhe den Kurs abstürzen hatte lassen, hat sich die Sanofi-Aktie mittlerweile über 30 Prozent abgesetzt.

Fazit

Die beiden jüngsten Deals kommen gut an und könnten für Sanofi zu wichtigen zukünftigen Einnahmequellen werden. Die Aktie der Franzosen steckt jedoch seit bald einem halben Jahr im Seitwärtstrend fest, der erst mit einem nachhaltigen Sprung über die Marke 103,88 Euro nach aufgelöst wäre.