Frankreich macht sich schick für Investoren aus dem Ausland. Zwei Pharmariesen wollen insgesamt rund eine Milliarde Dollar dort investieren. Aber auch der einheimische Konzern Sanofi, der künftig mit dem US-Unternehmen Novavax kooperiert, ist mit von der Partie und will seine Medikamentenproduktion ausbauen.
Der US-Konzern Pfizer will rund 540 Millionen Dollar in Forschung und Entwicklung in der „Grande Nation“ stecken, die britisch-schwedische AstraZeneca erweitert eine Fabrik in Dunkirk für 388 Millionen Dollar, wie die beiden Firmen im Vorfeld des Investitionsgipfels „Choose France“ mitteilten.
Hohe Investitionen geplant
Und auch der einheimische Pharmakonzern Sanofi will kräftig in Frankreich investieren, konkret sollen über eine Milliarde Euro in die Produktion von Medikamenten fließen. An der Börse kam das allerdings zunächst nicht gut an, der Kurs korrigierte um über zwei Prozent.
Kooperation mit Impfstoff-Hersteller
Sanofi hatte erst vor wenigen Tagen für Aufsehen gesorgt, nachdem man eine milliardenschwere Lizenzvereinbarung mit dem amerikanischen Pharmaunternehmen Novavax verkündet hatte.
Insgesamt soll der Deal ein Volumen von bis zu 1,2 Milliarden Dollar haben. Zudem übernimmt Sanofi einen Anteil von 4,9 Prozent an Novavax, dessen Existenz damit weiter gesichert ist – was die Börse auch umgehend mit einem eindrucksvollen Kursfeuerwerk feierte.
Konkurrenz war schneller
Die Amerikaner hatten zwar, wie Pfizer/Biontech und Moderna, ebenfalls einen Corona-Impfstoff entwickelt, kamen damit aber später auf den Markt als die Wettbewerber und verpassten so das große Geschäft.
Das Produkt namens Nuvaxovid basiert auf einer anderen Technologie als die mRNA-Impfstoffe der Konkurrenten. Das Präparat nutzt ein so genanntes Adjuvans. Geplant ist nun – neben der gemeinsamen Vermarktung von Nuvaxovid-, auf Basis dieser Technologie einen Kombinationsimpfstoff für Covid-19 und Grippe zu entwickeln.
Kombi-Präparat für Senioren
Insbesondere soll der Impfstoff bei stark gefährdeten Senioren zum Einsatz kommen, für die eine Infektion mit Corona und/oder Influenza riskant sein könnte. Mit nur einem Pieks soll dieses Risiko künftig gesenkt werden.
Bei der UBS befand Analyst Jo Walton, die Möglichkeit einer solchen Impfung klinge attraktiv. Die Bank bewertet die Sanofi-Aktie weiterhin als Kauf und sieht ein Kursziel von 110 Euro.
Fazit
Die Sanofi-Aktie hatte sich zuletzt positiv entwickelt, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novavax.