Unter Druck steht heute im frühen Handel die Aktie von Merck KGaA. Der Pharmakonzern hat bestätigt, dass man sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit der US-Firma Springworks Therapeutics befinde. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters darüber berichtet. Die Hessen verwiesen darauf, dass man keine rechtlich bindende Vereinbarung getroffen habe. 

Es gebe keine Gewissheit, dass eine Transaktion zustande kommen werde, so Merck in der Mitteilung weiter. Außerdem müssten noch kritische Bedingungen erfüllt werden, betonte das Unternehmen.

Auch eine kritische Analystenstimme hatte dem Pharmatitel aus dem DAX zuletzt zugesetzt: Richard Vosser von der US-Bank JP Morgan zufolge dürften Kürzungen der Forschungs-Ausgaben im US-Gesundheitssystem zu Lasten europäischer Diagnostikspezialisten gehen.

Merck, vor allem bekannt ist für Medikamente zur Behandlung von Multipler Sklerose und verschiedener Krebserkrankungen, würde mit dem Springworks Therapeutics -Deal in den Biotech-Sektor expandieren und die Onkologie-Sparte stärken. Die Aktien der auf Krebstherapien spezialisierten Springworks Therapeutics zündeten daraufhin ein Kursfeuerwerk und wurden zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt.

Die US-Firma verfügt mit Ogsiveo über ein Produkt, das in den USA zugelassen ist. Es wird zur Behandlung so genannter Desmoid-Tumoren eingesetzt, einer seltenen Erkrankung. Dabei handelt es sich um Form von Bindegewebswucherungen. 2024 setzte die Firma damit nach vorläufigen Angaben 172 Millionen Dollar um. Darüber hinaus hat das Unternehmen weitere aussichtsreiche Krebs-Wirkstoffe in der Pipeline.

Merck (WKN: 659990)

Fazit

Die Reaktion der Börse ist verhalten: Anleger halten erst einmal wenig von dem Deal, auch wenn keine finanziellen Details bekannt sind. JPMorgan-Analyst Vosser stuft die Aktie   weiterhin mit "Overweight" und einem Kursziel von 190 Euro ein und bewertet den potenziellen Zukauf als passend für Mercks Strategie.