Mehrere europäische Großbanken haben ihre Zahlen vorgelegt. Die Institute befeuerten nicht nur mit guten Ergebnissen ihren Aktienkurs, sondern auch mit gigantischen Aktienrückkaufprogrammen. Doch bei einer Mega-Bank ist das Potenzial mittlerweile ausgereizt.
Europas Großbanken schwimmen weiter auf einer Welle von Rekordergebnissen - trotz der Zinssenkungen, die die EZB inzwischen eingeleitet hat und die das Zinsergebnis der Geldhäuser mittelfristig wieder schrumpfen lassen dürften.
So kletterte die Aktie des französischen Geldhauses Societe Generale am Donnerstag nach Vorlage der Zahlen um über zehn Prozent. Auch hier sorgten milliardenschwere Ausschüttungspläne für zusätzlichen Kursauftrieb. Die Bank gilt auch als potenzieller Übernahmekandidat. Frankreichs Präsident Emanuel Macron hatte sich zwischenzeitlich auch für einen Verkauf an einen ausländischen Konzern offen gezeigt.
Mit einem Kursanstieg von zehn Prozent reagierte die Aktie der größten spanischen Bank Santander bereits am Mittwoch auf die vorgelegten Zahlen und ein Zehn-Milliarden-Euro-Aktienrückkaufprogramm. Analysten zufolge lagen die Zahlen zum Teil deutlich über den Erwartungen. Das Institut ist nicht nur in Spanien vertreten, sondern zählt auch Brasilien und Mexiko zu seinen Kernregionen, wo es ebenfalls gut lief. So kletterte der Gewinn im abgelaufenen Jahr um 14 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro. 2025 soll die Kapitalrendite auf 17 (2024: 16,3) Prozent steigen. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank kam 2024 wegen Sonderbelastungen nur auf 4,7 Prozent, die Commerzbank auf 9,2 Prozent. Die UBS erhöhte ihre Gewinnprognosen für Santander für die Jahre 2025 bis 2027.
Fazit
Dass es trotz über den Erwartungen liegender Zahlen mit dem Aktienkurs bergab gehen kann, zeigt das Beispiel der UBS. Die Aktie der Schweizer Großbank verlor nach der Zahlenvorlage am Dienstag fünf Prozent. Händler machten dafür Gewinnmitnahmen verantwortlich, aber auch einen Gewöhnungseffekt an gute Ergebnisse. Einige Analysten befürchten auch negative Folgen neuer Eigenkapitalvorschriften der Aufseher.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.