Heute Abend findet die jährliche Hauptversammlung des Elektroautobauers Tesla statt. Auf der Agenda steht auch das Ergebnis der Abstimmung über ein milliardenschweres Vergütungspaket für Chef Elon Musk. Auch wenn die Aktionäre ihren Segen geben, ist der warme Geldregen für Musk damit nicht sicher.
Um 22.30 Uhr deutscher Zeit beginnt das Aktionärstreffen beim Elektroautopionier. Ein zentrales Thema ist dabei das Vergütungspaket für Firmenlenker Elon Musk. Dieser hat wohl erstmal Grund zur Freude: Wenige Stunden vor Ende der Abstimmungsfrist veröffentlichte Musk einen Beitrag auf seiner Plattform „X“. Anteilseigner hätten demnach "mit großer Mehrheit" das Vergütungspaket und den Umzug des Firmensitzes nach Texas abgesegnet.
Musk hat damit Anspruch auf Aktienoptionen im Wert von etwa 56 Milliarden Dollar. Die Vereinbarung wurde 2018 beschlossen und hing von Meilensteinen des Unternehmens und einer bestimmten Steigerung des Firmenwertes ab. Be Aktionären kommt das vorläufige Ergebnis gut an, die Aktie legt deutlich zu.
Unter Investoren geht die Meinung über das Vergütungspaket auseinander. Zu den Befürwortern gehören unter anderem der schottische Vermögensverwalter Baillie Gifford und die Investmentgesellschaft ARK Invest von Cathie Wood. Gegen den Vorschlag positioniert haben sich beispielsweise der norwegische Staatsfonds und die Norges Bank.
Entscheidung liegt bei Gericht
Doch selbst wenn sich auf der Hauptversammlung die momentane Tendenz bestätigt, ist das Vergütungspaket damit nicht sicher. Anfang des Jahres erklärte eine Richterin im US-Bundesstaat Delaware die Vereinbarung für ungültig, begründete dies unter anderem mit Interessenkonflikten unter den Tesla-Vorstandsmitgliedern sowie Mängeln bei der Transparenz. Die Zustimmung der Investoren würde Teslas Position vor Gericht stärken, die Entscheidung aber liegt bei den Richtern.
Mutmaßungen, wonach Tesla und Musk versuchen könnten, die Entscheidung in Delaware in einem anderen Gerichtsbezirk wie eben Texas rückgängig zu machen, bezeichnete Tesla als "reine Spekulation. Delaware bleibe für den Vergütungsstreit zuständig.
Preisanhebung wegen China-Zöllen
Derweil muss sich Musk auch mit anderen Themen herumschlagen. Tesla kündigte in dieser Woche an, in Europa wohl ab Juli die Preise für sein Model 3 anzuheben. Grund dafür sind die geplanten Zölle der EU auf in China produzierte Elektroautos. Tesla baut das Model 3 auch in seiner Gigafactory in Shanghai.
Fazit
Trotz Schwächen bei Absatz und Aktienkurs stärken Investoren Musk wohl den Rücken und verbessern Teslas Position vor Gericht. Ob dieses dann auch zu Gunsten von Musk entscheidet, bleibt abzuwarten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.