Starinvestor Warren Buffett ist bekannt für seine langfristigen Investitionen in qualitativ starke Unternehmen zu fairen oder günstigen Bewertungen. Bei einem seiner Lieblinge nimmt er mit seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway nun aber vermehrt Gewinne vom Tisch. 

Investoren-Legende Warren Buffett macht bei der Bank of America (BoA) weiter Kasse: Nachdem Berkshire Hathaway unter seiner Leitung in diesem Monat bereits Verkäufe bei seiner Beteiligung an der US-Großbank meldete, trennte sich das Unternehmen nun von weiteren Papieren. 

Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, veräußerte Berkshire Hathaway zwischen 25. und 29. Juli rund 18,4 Millionen Anteilen mit einem Wert von rund 767 Millionen Dollar. Dem Börsendienst Bloomberg zufolge summieren sich die Verkäufe allein in diesem Monat auf über drei Milliarden Dollar. 

Weiter großes Vertrauen

Das Orakel von Omaha nimmt bei einem seiner Lieblinge Gewinne mit: 2011 investierte Berkshire Hathaway fünf Milliarden Dollar in die Großbank. Er zeigte sich als Fan des Unternehmenschefs Brian Moynihan. Über die Jahre baute er die Position weiter aus, die Bank of America bildete hinter Apple zuletzt die Nummer 2 im Portfolio. Mit fast 962 Millionen Papieren, umgerechnet 12,3 Prozent der Anteile, bleibt Berkshire Hathaway auch nach den Verkäufen dieses Monats der größte Aktionär bei der BoA. 

Bank of America Corp (WKN: 858388)

Frage der Bewertung?

Im heutigen Handel zeigt sich die Aktie unbeeindruckt von den Verkäufen, notiert an US-Börsen und im Xetra-Handel mit grünen Vorzeichen. Zuletzt liefen die Anteilsscheine stark. Seit Jahresbeginn gewannen sie ein Viertel im Wert, seit einem Durchhänger Ende Oktober ging es mehr als 60 Prozent rauf. 

Möglich, dass die Bewertung für Buffett inzwischen nicht mehr für so attraktiv erscheint. Aus Basis des für dieses Jahr erwarteten KGVs ist die Aktie aktuell teurer als im Schnitt der vergangenen zehn Jahre, zudem notieren die Papiere inzwischen wieder über Buchwert. 

Fazit

 Angesichts der noch immer enormen Positionsgröße sollten Verkäufe von Berkshire Hathaway nicht überbewertet werden. Nach dem guten Lauf der letzten Monate sehen Analysten die Papiere der Bank of America zwar mehrheitlich als Kauf, das durchschnittliche Kursziel von rund 41,80 Euro impliziert aber nur begrenztes Kurspotenzial. 

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur von Börse Online, Herr Jens Castner, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Berkshire Hathaway.