Bei den Hamburgern geht es in diesem Jahr definitiv turbulent zu: Abgang des langjährigen Chefs Werner Lanthaler, Übernahmespekulationen, Entwicklungspartnerschaften mit großen Pharmakonzernen, skeptische Analysten: Anleger durchleben beim dem Wirkstoff-Forscher angesichts des schnellen Wechsels positiver und negativer Nachrichten ein Wechselbad der Gefühle.




Derzeit schägt das Pendel allerdings mal wieder in Richtung schlechter Neuigkeiten aus. Denn die US-Investmentbank Morgan Stanley streicht ihre Kaufempfehlung für den Biotech-Wert und reduziert das Kursziel um mehr als die Hälfte. Das Investmenthaus stuft die Evotec-Aktie von „Overweight" auf "Equal-weight" ab. Das Kursziel wurde von 28 auf zwölf Euro zusammengestrichen. 

Ausgehend vom aktuellen Kurs entspricht das einem Kurspotenzial von 39 Prozent. Morgan-Stanley-Analyst Thibault Boutherin beschäftigt sich seiner aktuellen Untersuchung mit dem Strategiewandel der Hanseaten und traut der Aktie durchaus Chancen zu, vorausgesetzt das Unternehmen erfülle die angepassten Erwartungen.

Spannung steigt

Ob es in dieser Hinsicht Fortschritte zu verzeichnen gibt, dürfte sich am 14. August zeigen, wenn Evotec die Halbjahresergebnisse veröffentlicht. Anleger hoffen darauf, dass der seit 1. Juli amtierende Vorstandschef Christian Wojczewski dann auch Neuigkeiten zu den mittelfristigen Perspektiven bekannt gibt.

Zu den Skeptikern gehört auch die Deutsche Bank. Bereits vor fast drei Wochen stuften die Experten des Hauses die Evotec-Aktie von „Buy" auf "Hold“ ab und senkten das Kursziel auf zehn Euro.

Die kanadische Bank RBC sowie das US-Investmenthaus Jefferies sind optimistischer: Beide Häuser trauten der Evotec-Aktie zuletzt ein Kursziel von 16 Euro zu und vergaben positive Einschätzungen. Bei Warburg Research sah man sogar 18 Euro als Kursziel.

Evotec (WKN: 566480)

Fazit

Das Minus von rund 58 Prozent in diesem Jahr spricht eine deutliche Sprache: Börsianer sind derzeit nicht überzeugt von Evotec.