In die im Februar im Sog der US-Immobilienkrise stark eingebrochene Aktie der Pfandbriefbank ist wieder Leben zurückgekehrt. Das im Nebenwerteindex SDax notierte Papier legte innerhalb einer Woche rund neun Prozent zu. Das Geldhaus mit Sitz in Garching bei München legt am morgigen Dienstag (14. Mai) seine Quartalszahlen vor.
Eine Kaufempfehlung für die Pfandbriefbank gab es vor ein paar Tagen vom Analysehaus Warburg Research - mit einem Kursziel von acht Euro, ein Plus von fast 60 Prozent zum aktuellen Kurs. Analyst Andreas Pläsier rechnet bei dem zuletzt schwer ins Schlingern geratenen Finanzierer von Gewerbeimmobilien mit einem robusten Jahresstart. Dennoch sei 2024 nach den Turbulenzen der vergangenen Monate ein Übergangsjahr, in dem das Finanzhaus die Belastungen aus dem herausfordernden Gewerbeimmobilienmarkt bewältigen und die Grundlagen für eine spürbare Verbesserung der Profitabilität in den Jahren 2025 und 2026 schaffen müsse.
Wegen seiner milliardenschweren Kreditrisiken auf dem US-Gewerbeimmobilienmarkt war die Pfandbriefbank zu Jahresbeginn ins Schlingern geraten. Rund 15 Prozent des Kreditbuchs - rund 4,9 Milliarden Euro oder zehn Prozent der Bilanzsumme — entfallen auf den US-Immobilienmarkt. Die Ratingagentur S&P hatte das Rating heruntergestuft, Shortseller setzten auf Kursverfall, und die Aktie stürzte bis auf 3,66 Euro (16. Februar) ab. Inwzischen hat sich das Papier wieder etwas erholt, auch wenn die Aktie im Jahresvergleich noch immer 35 Prozent im Minus liegt.
Die Pfandbriefbank war 2008 aus der notverstaatlichten Hypo Real Estate hervorgegangen. Die Bank ist vor allem bei Festgeldsparern bekannt für ihre Angebote Laut Finanzportal biallo.de sind die Einlagen bei der PBB doppelt abgesichert: Über die gesetzliche Einlagensicherung, die für alle Banken mit Sitz in Deutschland gilt, mit 100.000 Euro pro Anleger. Außerdem ist die PBB Mitglied im Sicherungsfonds der Privatbanken, über den fünf Millionen Euro pro Person gesichert sind.
Fazit
Die Deutsche Bank rechnet bei der Pfandbriefbank im ersten Quartal mit einem Gewinneinbruch um 60 Prozent zum Vorjahr. Der Immobilienfinanzierer dürfte weiter hohe Risikokosten haben. Das Institut befindet sich in einer Übergangshase, in der auch weitere Rückschläge nicht ausgeschlossen sind.