Der drittgrößte deutsche Versicherer hat bis 2027 eine Serie von Rekordgewinnen in Aussicht gestellt. Für den MDAX-Konzern sprechen nicht nur stetig steigende Dividenden. Die Aktie gilt bei Analysten auch wegen der konservativen Bilanzierung als unterbewertet. Aktie nimmt Rekordhoch ins Visier.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Versicherungskonzern Talanx den Umsatz im Erst- und Rückversicherungsgeschäft um elf Prozent auf 48,1 Milliarden Euro steigern. Der Jahresüberschuss der Hannover-Rück-Tochter kletterte nach den am Freitag vorgelegten vorläufigen Zahlen um rund ein Viertel auf 1,98 Milliarden Euro. Das Ergebnis übertraf sowohl die eigene Prognose und die Markterwartungen. Nach Vorlage der Zahlen legte die Talanx-Aktie am Freitag bis zu 2,6 Prozent auf 84,55 Euro zu und nahm damit wieder ihr Rekordhoch von Dezember 2024 von 86,40 Euro ins Visier.
Die Eigenkapitalrendite erreichte 17,8 (Vorjahr: 16,6) Prozent. Die Dividende soll auf 2,70 (Vorjahr: 2,35) Euro steigen. Talanx ist sowohl im Erst- wie im Rückversicherungsgeschäft tätig. In beiden Sparten lief das Geschäft rund. Der Anteil des Erstversicherungsgeschäfts am Gesamtumsatz beträgt nun 49 Prozent nach 46 Prozent im Vorjahr. Detaillierte Jahreszahlen will der MDAX-Konzern am 19. März veröffentlichen.
Talanx ist gemessen an den Bruttobeitragseinnahmen der drittgrößte deutsche Versicherungskonzern. Größter Aktionär ist der Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (HDI) mit einem Anteil von 77 Prozent. Talanx hält wiederum selbst mehr als die Hälfte der Anteile am Rückversicherer Hannover Rück.
Fazit
Vorstandschef Torste Leue bestätigte seine Jahresprognose für 2025 von Dezember. Demnach soll der Überschuss in diesem Jahr auf 2,1 Milliarden Euro steigen und bis 2027 auf über 2,5 Milliarden Euro. Die Dividende soll bis 2027 um jährlich im Schnitt 14 Prozent klettern (Dividendenrendite: 3,7 Prozent). Die Aktie gilt trotz der kräftigen Kursgewinne in den vergangenen Jahren als immer noch unterbewertet. Die Berenberg Bank vermutet, dass die ausgewiesenen Gewinne aufgrund milliardenschwerer Rückstellungen deutlich zu niedrig angesetzt sind.