Das sieht übel aus. Am Montag geht die Evotec-Aktie zweistellig in die Knie und rutscht auf den tiefsten Stand seit März 2017 ab. Nachdem die Papiere bereits mit Abschlägen in den Handelstag gestartet waren, beschleunigte sich das Kursverfall im Laufe des Nachmittags. Ein Analysten ist massiv skeptisch.

Bis auf 7,28 Euro geht es für die Evotec-Aktie am frühen Montagnachmittag nach unten. Auf Schlusskursbasis notierten die Papiere zuletzt vor mehr als sieben Jahren tiefer. Schon zum Start in die neue Handelswoche zählten die Hamburger mit einem Abschlag von rund sechs Prozent zu den schwächsten Werten in MDAX. Lediglich der Kursrutsch bei Carl Zeiss Meditec (€uro am Sonntag berichtete) bewahrt den Wirkstoffforscher vor der roten Laterne unter den mittelgroßen deutschen Unternehmen.

Den Abverkauf befeuert hat auch ein negativer Analystenkommentar. Wie Naresh Chouhan vom Researchhaus Intron Health in einer am Montag vorliegenden Studie schreibt, bereitet der schwache operative Hebel des Unternehmens dem Analysten Sorge. Am Ende bleibe bei Evotec zu wenig Gewinn hängen – trotz positiver Umsatzentwicklung. Darüber hinaus nennt er vier weitere Problem-Punkte, für die er keine schnelle Lösung sieht.

Zweimal geht das um eine zu geringe Visibilität: zum einen beim Auftragswachstum, zum anderen beim EBITDA für 2025. Darüber hinaus moniert Chouhan die geänderte Berichterstattung bei den Spartenergebnissen. Diese würde es erschweren, eine Prognose für Evotec zu erstellen. Zu guter Letzt stört sich der Analyst am Überhang für 2026 bis 2028 aufgrund des Biosimilar-Vertrages mit Sandoz.

Evotec (WKN: 566480)

Entsprechend drastisch fällt das Urteil aus. Chouhan rät zum Verkauf der Aktie und gibt sieben Euro als Kursziel aus. Damit steht er in krasser Opposition zu den anderen zwölf von Bloomberg befragten Analysten. Diese raten durch die Bank zum Kauf, das Konsenskursziel von 19,96 Euro impliziert ein Aufwärtspotenzial von mehr als 167 Prozent vom aktuellen Niveau.

Fazit

Selbst gute Nachrichten, wie die Meilensteinzahlung von 20 Millionen Dollar vergangene Woche, verpuffen aktuell regelrecht. Das Chartbild trübt sich am Montag weiter ein und Aktionäre, die zu Jahresbeginn bei Evotec eingestiegen sind, liegen bereits über 64 Prozent hinten.