Analysten halten den Commerzbank-Aktienkurs für ausgereizt, aber darum schert sich die Aktie nicht. Am Mittwoch kletterten die Papiere um bis zu fünf Prozent auf bis zu 31,80 Euro und damit auf den höchsten Wert seit 2011.

Damit hat sich der Commerzbank-Aktienkurs seit Jahresanfang verdoppelt. So haben DZ Bank und Warburg Research erst kürzlich die Aktie von Kaufen auf Halten heruntergestuft, bei Kurszielen von 28 bis 29 Euro. Das weitere Kurspotenzial sei begrenzt, zudem sei kein attraktives Übernahmeangebot zu erwarten, erläuterte DZ-Bank-Analyst Philipp Häßler seine Einschätzung.

Auf der Suche nach den Ursachen für den neuerlichen Kursanstieg rücken zwei Ereignisse ins Blickfeld. Zum einen hat die italienische Großbank Unicredit, die die Commerzbank übernehmen will, ihren Anteil an dem Frankfurter Institut ohne eigenes Zutun erneut ausbauen können. Weil die Commerzbank eigene Aktien zurückgekauft und eingezogen hat, kletterte der Unicredit-Anteil von zuletzt 19,2 auf nunmehr 20,2 Prozent, wie aus der Aktionärsstruktur auf der Webseite der Bank hervorgeht.

Über Finanzinstrumente hat die Bank Zugriff auf weitere 9,2 Prozent. Außerdem halten befreundete Investmentbanken Derivate, die einen weiteren Zugriff ermöglichen. Dazu gehören Barclays (9,4 Prozent), Jefferies (9,3 Prozent) und Citigroup (4,1 Prozent). Unicredit-Chef Andrea Orcel will das Frankfurter Institut über kurz oder lang übernehmen und hat angekündigt, die Beteiligung im kommenden Jahr in der Konzernbilanz zu konsolidieren.

Fazit

Für den Kursanstieg am Mittwoch machen Börsianer allerdings auch eine Mitteilung verantwortlich, wonach der Hedgefonds-Manager David Elliot Shaw seine Beteiligung an dem deutschen Kredithaus auf etwas mehr als fünf Prozent aufgestockt hat. Hedgefonds positionieren sich auf diesem Weg, weil sie auf Kursanstiege und Übernahmeprämien spekulieren. So oder so - beim Kursniveau scheint das Ende der Fahnenstange noch immer nicht erreicht zu sein.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank AG.