Mitten im Übernahmekampf mit der italienischen Großbank Unicredit haben US-Banken und ein US-Hedgefonds indirekte Beteiligungen über Finanzinstrumente von mehr als 33 Prozent an dem deutschen Institut aufgebaut. Spekulationen über Abmachungen mit Unicredit.
Wie die Commerzbank auf ihrer Investor-Relations-Seite meldet, haben bis Ende Dezember 2024 mehrere US-Investmentbanken und der US-Hedgefonds D.E. Shaw zusammen direkte und indirekte Beteiligungen über Finanzinstrumente von zusammen rund 33 Prozent an der Commerzbank aufgebaut.
So hat die US-Bank Citigroup am 20.12. einen Aktienanteil von 0,6 Prozent und Derivate von 4,54 Prozent an der Commerzbank erworben. Weitere Anteile halten bereits Bank of America (0,25 Prozent direkt und 6,73 Prozent Derivate), Jefferies (5,33 Prozent Derivate), die britische Bank Barclays (6,72 Prozent Derivate) sowie der US-Hedgefonds D. E. Shaw (10 Prozent Derivate). Die Derivate-Anteile der angelsächsischen Institute summieren sich damit inzwischen auf 33 Prozent.
Die italienische Großbank Unicredit hatte im September ihre Übernahmeabsichten für die Commerzbank offengelegt und ihre Beteiligung inzwischen auf direkt und indirekt 28 Prozent erhöht (9,49 Prozent direkter Anteil und 18,59 Prozent Derivate). Gleichzeitig hat Unicredit die regulatorische Freigabe beantragt, ihren Aktienanteil auf 30 Prozent zu erhöhen. Die Entscheidung soll in Kürze fallen. Bei Erreichen der 30-Prozent-Schwelle wäre Unicredit zu einem Übernahmeangebot an die anderen Aktionäre verpflichtet.
Fazit
Was die US-Banken Citigroup, Bank of America und Jefferies, die britische Barclays und der US-Hedgefonds D. E. Shaw mit ihren Beteiligungen an der Commerzbank beabsichtigen, ist nicht bekannt. Sie haben sich öffentlich nicht dazu geäußert. Marktspekulationen zufolge könnte es aber Abmachungen mit Unicredit geben, damit die italienische Bank diese Derivate selbst für den Ausbau ihrer Position bei der Commerbank nutzen kann. Es wäre ein weiterer geschickter Schachzug von Unicredit-Chef Andrea Orcel. Die Italiener könnten damit ihre Übernahmepläne weiter vorantreiben - falls die Aufsicht keine Einwände hat.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.