Im Tauziehen um den Zusammenschluss mit dem Rivalen Three hofft Vodafone-CEO Margherita Della Valle auf die Rückendeckung der neuen britischen Regierung. Diese soll helfen, die Bedenken der Wettbewerbshüter zu zerstreuen. Auch, weil ein Labour-Wahlversprechen von dem Deal abhänge, so die Argumentation.

Im Interview mit der britischen Tageszeitung „The Guardian“ appelliert Della Valle an die frisch gewählte Labour-Regierung, die Fusion zwischen Vodafone und Three zu genehmigen. Das konservative Tory-Kabinett von Ex-Premierminister Rishi Sunak hatte im Mai dieses Jahres grünes Licht für den Deal gegeben. Seit dem Machtwechsel Anfang des Monats hat sich die Labour-Partei noch nicht öffentlich zu dem geplanten Zusammenschluss geäußert.

Die Vodafone-CEO argumentiert, dass ein Verbot dem Wahlprogramm der Sozialdemokraten zuwiderlaufe. In dem hatte es unter anderem geheißen, Großbritannien brauche bis 2030 ein flächendeckendes 5G-Netz, um bei der Einführung des neuen Mobilfunkstandards nicht hinter andere Länder zurück zu fallen. Im Februar hatte eine Studie des Analysehauses Opensignal für Aufsehen gesorgt. Das Ergebnis: Unter 25 untersuchten Ländern nimmt das Vereinigte Königreich in punkto 5G-Verfügbarkeit und Download-Geschwindigkeit nur Platz 22 ein.

Aktuell prüft die britische Wettbewerbsaufsicht Competition and Markets Authority (CMA) die geplante Fusion in einer sogenannten Phase-II-Untersuchung. In einer ersten Feststellung hatte die CMA zu Bedenken gegeben, am Ende des Deals hätten Verbraucher weniger Auswahlmöglichkeiten. Bislang gibt es in Großbritannien vier große Mobilfunkanbieter. Ein Zusammenschluss von Vodafone und Three würde die Zahl auf drei reduzieren.

Vodafone (WKN: A1XA83)

Die Vodafone-Aktie, die vergangene Woche noch von guten Quartalszahlen profitiert hatte, tritt im Xetra-Handel am Dienstagnachmittag auf der Stelle und notiert in etwa auf dem Niveau des Montagsschlusskurses. Der Anfang Februar begonnene Aufwärtstrend der Papiere ist weiter intakt. Mit einem Plus von 9,2 Prozent seit Jahresbeginn bleibt die Performance jedoch weiterhin hinter der der T-Aktie (plus 11,1 Prozent) und den Anteilsscheinen von Telefónica (plus 17,8 Prozent) zurück.

Fazit

Bis es endgültige Gewissheit für den Deal gibt, wird es wohl noch bis zum 18. September dauern. Bis dahin hat sich die CMA Zeit zur Prüfung genommen. Ein klares Bekenntnis seitens der Politik für die Fusion dürfte der Vodafone-Aktie allerdings weiteren Aufwind bescheren.