Morgen wird es spannend bei Fresenius: Dann legt der Gesundheitskonzern die Zahlen des zweiten Quartals vor. Die Kursgewinne der letzten Wochen signalisieren, dass Anleger bei den Bad Homburgern von erfreulichen Ergebnissen ausgehen. Auch Analysten hatten zuversichtliche Einschätzungen zu Fresenius abgegeben.

Erst vor kurzem hatte das US-Analysehaus Morgan Stanley die Aktie auf „Übergewichten“ hochgestuft und das Kursziel von 34 auf 39 Euro heraufgesetzt, und auch Experten der Deutschen Bank hatten sich positiv geäußert.

Voller Zuversicht

Nachdem Randbereiche verkauft und die Entflechtung von Fresenius Medical Care vorangetrieben wurde, hoffen Anleger auf eine weiterhin positive Entwicklung nach einem guten ersten Quartal, Fortschritte beim Schuldenabbau und gestärkte Profitabilität. 

Fresenius selbst hat unter Analysten eine Umfrage zu den Erwartungen für das zweite Quartal durchgeführt: Demnach gehen die Konsensschätzungen von 5,3 Milliarden Euro Umsatz und einem Wachstum des organischen Gewinns um 6,1 Prozent aus. Das Ebit dürfte sich demnach auf 636,1 Millionen Euro belaufen.

FMC im Tief

Doch die Zahlen der Fresenius-Beteiligung Fresenius Medical Care (FMC) kommen an der Börse heute nicht gut an – der Gesundheitskonzern hält noch etwa 30 Prozent der FMC-Anteile. Um bis zu sieben Prozent rauschte die Aktie des Dialysespezialisten ab, bevor sie sich etwas stabilisieren konnte. 



Dabei hatte das Unternehmen im zweiten Quartal die Profitabilität gesteigert und erfolgreich Sparmaßnahmen umgesetzt. Der bereinigte operative Gewinn legte zu konstanten Wechselkursen um acht Prozent auf 433 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen bekannt gab. Der Umsatz fiel indes um ein Prozent auf 4,77 Milliarden Euro. Bereinigt um Sondereffekte und zu konstanten Wechselkursen stagnierte er, was am Markt auch so erwartet worden war. 

Vorstandschefin Helen Giza bestätigte die Jahresziele von FMC. Demnach soll der Umsatz im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr zulegen. 2023 hatte FMC 19,1 Milliarden Euro umgesetzt. Das operative Ergebnis soll im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich vorankommen. 2023 hatte FMC hier 1,5 Milliarden Euro erzielt. Bei der operativen Marge hat sich das Unternehmen bis 2025 zehn bis 14 Prozent vorgenommen.

„Auch im zweiten Quartal konnten wir unsere Finanzergebnisse verbessern und somit konsequent an der Umsetzung der Strategie und der Transformation unseres Unternehmens arbeiten. Dieses Quartal ist ein weiterer Beleg für die operative Trendwende“, so Giza laut Pressemitteilung. Analysten zeigten sich indes nicht ganz überzeugt. So monierte etwa das britische Institut Barclays das schwache Behandlungswachstum in den USA.

Fresenius (WKN: 578560)

Fazit

Die günstige Bewertung und das ansprechende Chartbild sprechen im Vorfeld der Zahlen für Fresenius.