Nordex verspürte Mitte der Woche Rückenwind: Der im MDAX notierte Hersteller von Windkraftanlagen verzeichnete im dritten Quartal zwar weniger Aufträge, konnte dafür seine Windräder aber zu höheren Preisen verkaufen. Insgesamt liefen die ersten neun Monate des Jahres ordentlich, trotz der Auftragsschwäche im dritten Jahresviertel.
Der Auftragseingang stieg in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf 5.083 Megawatt (MW), berichteten die Norddeutschen. Im dritten Quartal wurden 1.726 MW verbucht, nach 2.251 MW vor einem Jahr.
Den durchschnittlichen Verkaufspreis in Euro pro Megawatt Leistung (ASP) gab Nordex in den ersten neun Monaten mit 0,90 Millionen Euro je MW an. Damit bewegte sich dieser Wert etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums, als man 0,85 Millionen Euro je MW verbucht hatte. Im dritten Quartal 2024 stieg der ASP auf 0,92 Millionen Euro je MW, nach 0,79 Millionen Euro je MW im Vorjahresquartal.
Zwischen Januar und September 2024 bestellten Kunden laut Mitteilung insgesamt 905 Windenergieanlagen für Projekte in 23 Ländern. Die stärksten Einzelmärkte waren Nordex zufolge Deutschland, Südafrika, Kanada, sowie die baltischen Staaten einschließlich Litauen und Lettland.
Nordex-Chef José Luis Blanco lobte die Leistung des Vertriebsteams vor allem im dritten Quartal. Wesentlich zum Wachstum beigetragen hätten in Europa erneut der deutsche Markt sowie die baltischen Staaten und in Nordamerika der kanadische Markt“, so der Manager. „Wir gehen davon aus, dass sich diese Dynamik im letzten Quartal 2024 fortsetzen wird.“
Bei den Analysten der deutschen Bank wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Die Experten, die die Nordex-Aktie weiterhin als Kauf einstufen, erhöhten das Kursziel von 17 auf 18 Euro. Bei Jefferies wurde das Kursziel von 19 Euro sowie das Kaufvotum bestätigt.
Weniger optimistisch ist indes Barclays. Bei der britischen Bank wird die Windkraft-Aktie als „equal-weight“, also gleichgewichten, eingeschätzt und auf den stärkeren Wettbewerb unter anderem aus China verwiesen, der der Margenentwicklung von Nordex im Weg stehen könnte.
Fazit
Die Auftragszahlen bescherten der Aktie wieder etwas Auftrieb. Die höheren durchschnittlichen Verkaufspreise sowie neue Aufträge über 500 MW aus Kanada lassen hoffen, dass sich der positive Trend fortsetzt.