Über die Hälfte hat der Titel in diesem Jahr bereits an Wert verloren, vor wenigen Tagen stürtze die Aixtron-Aktie sogar auf ein neues Jahrestief bei 17 Euro. Immer wieder wird am Markt spekuliert, dass der US-Konzern Wolfspeed, ein wichtiger Kunde der Herzogenrather, weniger Maschinen bei dem Spezialisten für Anlagen zur Produktion von Halbleitern bestellen könnte.
Bei der Vorlage der jüngsten Zahlen kündigte der US-Chipproduzent tatsächlich an, dass man im kommenden Geschäftsjahr weniger investieren wolle: Die Rede ist von etwa 200 Millionen Dollar. Auch weitere Sparmaßnahmen werden geprüft.
Was wird aus dem Milliardenprojekt?
Auch der geplante Bau der größten Chipfabrik der Welt, die die Amerikaner im Saarland unter Beteiligung des deutschen Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen hochziehen wollten, könnte auf der Kippe stehen. Allerdings hat sich Wolfspeed zu dem Milliardenprojekt bislang nicht konkret geäußert. Unterm Strich ist es aber kein Wunder, dass die Aixtron-Aktie an der Börse derzeit einen schweren Stand hat.
Bei Hauck Aufhäuser Investment Banking sieht man allerdings auf dem niedrigen Kursniveau Potenzial. Die Experten des Instituts senkten zwar das Kursziel für Aixtron von 29 auf 28,20 Euro, bestätigten aber ihre Kaufempfehlung. Die Vorsicht bei Wolfspeed in Bezug auf Investitionen dürfte die allgemeine Stimmung bei den Aixtron-Kunden widergeben, schrieb Analyst Tim Wunderlich in einer aktuellen Studie.
Das Unternehmen hatte zuletzt zwar die Prognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt, sich aber für das dritte Quartal zuversichtlich gezeigt. Auftragseingang und Auftragsbestand waren in der ersten Jahreshälfte solide ausgefallen.
Fazit
Der Chart von Aixtron spricht Bände: Die Börse hat derzeit wenig Vertrauen, dass der Technologiekonzern bald wieder in die Spur kommt.