Weniger Dividende, kaum Nachfrage und wenig Hoffnung auf Besserung: Bei dem Anlagenbauer nehmen Investoren am Donnerstag Reißaus. Die Aixtron-Aktie verliert zweistellig. Nach wie vor sind Halbleiterhersteller mit großen Investitionen zurückhaltend. Viele ihrer Kunden sitzen noch auf hohen Lagerbeständen aus der Pandemie-Zeit.

Und auch die Wachstumshoffnungen in Zusammenhang mit Elektroautos erfüllen sich bislang nicht. Schlecht für die Herzogenrather, die Chip-Produzenten mit Spezialanlagen beliefern.  

Ein ungünstiger Produktmix, ­geringe Auslastung und höhere ­Betriebskosten machten dem MDAX- Mitglied im abgelaufenen Geschäftsjahr schwer zu schaffen. Anleger schickten die Aktie am Donnerstag nach Vorlage der ­Ergebnisse auf Talfahrt: Zwischenzeitlich ging es um über zehn Prozent nach unten mit dem Titel – ­dabei hatte CEO Felix Grawert bereits im Oktober 2024 die Aktionäre auf eine gedämpfte Nachfrage 2025 eingestimmt.

Das Betriebsergebnis lag mit 131,2 Millionen Euro um 16 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Umsatz kam um ein Prozent auf 633,2 Millionen Euro minimal voran und bewegte sich damit auf dem erwarteten Niveau. Der Auftragseingang sank allerdings um sieben Prozent auf 596,4 Millionen Euro. Der Rückgang sei auf die Nachfrageabschwächung im Markt für Leistungselektronik zurückzuführen, die bei den Kunden zu gekürzten Investitionsbudgets und verschobenen Projekten führte, so Aixtron laut Mitteilung. Die Bruttomarge im Gesamtjahr 2024 sank gegenüber 2023 um drei Prozentpunkte auf 41 Prozent.

Die Dividende wird deutlich ­reduziert: Statt 0,40 Euro je Aktie erhalten Investoren nur noch 0,15 Euro je Anteilschein. Damit nicht genug: Der Vorstand sieht keine Besserung.

Für das Geschäftsjahr 2025 rechnet das Management um Konzernlenker Grawert kurzfristig mit einer Schwäche im Bereich der Leistungselektronik sowie einer rückläufigen Nachfrage im LED-Bereich. Aixtron erwartet einen Rückgang des Umsatzes auf 530 bis 600 Millionen Euro sowie eine Ebit-Marge von 18 bis 22 Prozent. Hier plant das Unternehmen auch Kosten für einen Personalabbau im Rahmen eines Freiwilligenprogramms ein. Für das erste Quartal erwartet Aixtron zwischen 90 und 110 Millionen Euro Umsatz, nach 118, 3 Millionen Euro vor einem Jahr. Auch Analysten reagierten verhalten: Die UBS etwa bewertet Aixtron unverändert mit „Neutral“ und einem Kursziel von 14,90 Euro.

Aixtron (WKN: A0WMPJ)

Fazit

Fortschritte bei der Profitabilität und eine Erholung der Nachfrage sind noch nicht in Sicht. Auch charttechnisch sieht es nicht gut aus.