Für Bayer ist beim Glyphosat-Debakel kein Ende in Sicht. Wieder einmal haben die Leverkusener vor einem US-Gericht eine Niederlage einstecken müssen. Der Agrarchemie- und Pharma-Konzern soll rund 2,1 Milliarden Dollar Schadenersatz zahlen. Im DAX ist der Titel am Montag Vormittag mit über sieben Prozent Verlust Schlusslicht.
Ein amerikanischer Kläger führt seine Krebserkrankung auf Bayers Unkrautvernichtungsmittel „Roundup“ zurück, das den umstrittenen Inhaltsstoff Glyphosat enthält. Ein US-Geschworenengericht im Bundesstaat Georgia folgte dem. Bayer soll nun 65 Millionen Dollar Schadenersatz plus weitere zwei Milliarden Dollar Strafschadenersatz zahlen.
In Leverkusen ist man mit dem Urteil aber nicht einverstanden und will Berufung einlegen. „Wir sind mit dem Urteil der Geschworenen nicht einverstanden, das im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Bewertungen der Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt steht. Wir sind überzeugt, dass wir in der Berufung starke Argumente haben, um dieses Urteil aufzuheben oder zumindest den überhöhten und verfassungswidrigen Schadensersatz zu reduzieren“, heißt es in einer Stellungnahme des Konzerns.
An der Börse hilft das der Bayer-Aktie heute vormittag nicht. Seit Jahren ist der Konzern in juristische Auseinandersetzungen rund um Glyphosat verwickelt, die bereits viel Geld gekostet haben. Zum Stichtag 31. Januar 2025 habe man rund 114.000 der ca. 181.000 aktuellen Klagen durch Vergleiche beigelegt, oder diese hätten die Voraussetzungen dafür nicht erfüllt, heißt es bei Bayer. Das bedeutet allerdings auch, dass Zehntausende Fälle noch offen sind.
Fazit
Kürzlich hatten gute Nachrichten zumHoffnungsträger "Finerenon" dem Titel Auftrieb gegeben. Doch mit dem juristischen Rückschlag ist der jüngste Erholungsversuch der Bayer-Aktie ist erst einmal gescheitert.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.