In den USA droht Bayer wieder mal Glyphosat-Ungemach. Die Erholungstendenzen der Aktie nach soliden Quartalszahlen sind damit schon wieder Geschichte. Wie geht es nun weiter?

Schwache Nachfrage, Überkapazitäten, Billigkonkurrenz aus Asien und die anhaltende Klagewelle rund um das Herbizid Glyphosat machen der Agrarsparte zu schaffen. Nun zieht Bayer Konsequenzen: Das Frankfurter Werk, in dem 500 Mitarbeiter Pflanzenschutzmittel herstellen, soll bis Ende 2028 geschlossen werden, zudem wird der Standort Dormagen verkleinert.

Bereits im März hatte das Unternehmen einen Fünfjahresplan für den Bereich vorgestellt. Ziel ist es, bis 2029 stärker als der Markt zu wachsen, mit einer Umsatzsteigerung von mehr als 3,5 Milliarden Euro.

Im ersten Quartal 2025 ging allerdings der Agrarumsatz um drei Prozent auf 7,58 Milliarden Euro zurück, das Betriebsergebnis (Ebitda) vor Sondereinflüssen sank um gut zehn Prozent. Das Agrargeschäft belastete auch das Konzernergebnis, jedoch weniger stark als befürchtet: Das bereinigte Konzern-­Ebitda ging um 7,4 Prozent auf 4,09 Milliarden Euro zurück, während Experten 3,75 Milliarden Euro erwartet hatten.

Denn das Pharmageschäft läuft gut: Steigende Umsätze ließen hier das Ebitda vor Sondereinflüssen um 12,4 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro klettern. Unter dem Strich verdiente Bayer 1,3 Milliarden Euro und erzielte einen Umsatz in Höhe von 13,7 Milliarden Euro. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt.

Bei Anlegern und Analysten kamen die Quartalsergebnisse gut an. Die Aktie konnte zunächst zulegen – bis US-Gesundheitsminister Robert Kennedy Jr. für den nächsten Nackenschlag sorgte. Laut „Wall Street Journal“ könnte er Glyphosat in einem für den 22. Mai geplanten Regierungsbericht als potenziell gesundheitsgefährdend bewerten. Die Bayer-Aktie reagierte mit einem Kurssturz von über zehn Prozent.

Bayer (WKN: BAY001)

Fazit

Die Glyphosat-Probleme vermasseln Bayer weiter die Tour. Ein Einstieg bei dem DAX-Wert ist derzeit nicht zu empfehlen.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.