Der Jahresstart an den Börsen verläuft bislang eher enttäuschend. Passend dazu meldet sich Steve Eisman zu Wort. Er ist einer der Protagonisten im Bestseller „The Big Short“ und gehörte zu denen, die frühzeitig die aufziehende Krise am US-Häusermarkt erkannten.
Eisman, der inzwischen als Portfoliomanager beim Milliarden-Vermögensverwalter Neuberger Berman arbeitet, ist aber gerade gar nicht sonderlich negativ gestimmt, wie ein Interview bei CNBC ergab. Eigentlich sehe es nämlich ganz gut aus mit der Wirtschaft, sagte Eisman. Sorgen mache ihm kurzfristig lediglich, dass alle – inklusive ihm – so zuversichtlich seien. Dementsprechend könne es kurzfristig eher Rückschlagpotenzial geben. Langfristig sei er aber trotzdem zuversichtlich, sagte Eisman.
In Sachen KI gilt Eismans Optimismus vor allem den großen Playern wie Nvidia und Microsoft. Bei vielen anderen Aktien fehle hingegen bei diesem Thema noch eine klare Investmentstory. Ohnehin seien die großen „magischen Sieben“ seiner Ansicht nach auch 2024 ein wichtiger Teil fürs Aktiendepot.
Dass es zu den von vielen Marktteilnehmern erwarteten drei Zinssenkungen kommen wird, glaubt Eisman hingegen nicht. Für die US-Notenbank gebe es wahrscheinlich keinen Grund zu so vielen Zinsschritten, falls die Wirtschaft stabil bleibe.
Andererseits sieht Eisman aber keine aufziehende Schuldenkrise in den USA. „Die Leute, die mit der US-Verschuldung argumentieren, tun dies seit 30, 40 Jahren. Sie tun es immer noch und sagen, dass man deswegen Bitcoin kaufen soll. Meine Haltung dazu ist: Wenn man 40 Jahre lang zu früh dran ist, sollte man verdammt noch mal etwas demütig sein und seine Klappe halten!“ Es gebe absolut keinen Beweis dafür, dass der Dollar seinen Status als Leitwährung verlieren werde. Die Leute würden immer noch auf US-Schulden setzen und nicht China-Anleihen kaufen. „Ich denke, solange es kein echtes Problem am Markt für US-Anleihen gibt, werden wir schon klarkommen.“