Böses Erwachen für Pfizer-Aktionäre: Der US-Pharmariese schockte mit einer Gewinn- und Umsatzwarnung. Sowohl die Covid-Medikamente als auch der mit Biontech entwickelte Corona-Impfstoff sind kaum noch gefragt.

Viele Menschen hatten schon eine Infektion oder haben sich impfen lassen – oder gern auch beides: Covid-19. Wer sich mit dem Corona-Virus infiziert, erlebt in vielen Fällen einen milden Verlauf. Des einen Freud‘, des anderen Leid: Für Pfizer bedeutet das sinkende Nachfrage nach Anti-Covid-Produkten. Für das Jahr 2023 rechnet das Unternehmen daher nur noch mit einem Umsatz von 58 bis 61 Milliarden US-Dollar, während es zuvor von 67 bis 70 Milliarden US-Dollar ausgegangen war. Pfizer sagte, man habe die Umsatzprognose „ausschließlich wegen seiner Covid-Produkte“ gesenkt. 

Impfstoff kaum gefragt

Der Pharma-Riese senkte seine bereinigte Gewinnprognose für das Gesamtjahr auf 1,45 bis 1,65 Dollar pro Aktie, statt wie bisher 3,25 bis 3,45 Dollar pro Aktie. Die Einnahmen aus der Covid-Behandlung Paxlovid sollen nach Unternehmensangaben um sieben Milliarde Dollar niedriger ausfallen werden als zuvor erwartet. Das liegt zum Teil daran, dass einige Dosen zurückgegeben werden, die die US-Regierung für den Notfall reserviert hatte. Auch die Verkäufe des Impfstoffs Comirnaty werden um zwei Milliarden Dollar niedriger als vorher erwartet ausfallen, warnte Pfizer. Der neueste Covid-Booster ist seit letztem Monat in den USA erhältlich, Liefer- und Versicherungsprobleme erschwerten aber die Markteinführung.

Das Analysehaus Jefferies ließ sich nicht beirren und stufte die Aktie auf Kaufen hoch. Das Kursziel wurde von 38 auf 39 Dollar angehoben. Comirnaty entwickele sich besser als erwartet, so Analyst Akash Tewari, der die Ergebnisziele 2024/25 für mehr als erreichbar hält. Einige Produktkandidaten sowie der anstehende Abschluss der Seagen-Übernahme dürften seiner Einschätzung nach den Kurs anschieben.

Pfizer (WKN: 852009)

Fazit

Die Aktie hat seit Jahresbeginn herbe Verluste verbucht. Ein Ende der Kursschwäche ist derzeit nicht in Sicht. Ein Einstieg drängt sich aktuell nicht auf. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.