Seit geraumer Zeit schwächelt die BASF-Aktie – doch in den letzten Tagen kam wieder deutlich Bewegung in den DAX-Titel. Hintergrund ist ein Medienbericht, wonach der Chemiekonzern seine Agrarsparte an die Börse bringen will. Bloomberg zufolge wollen die Ludwigshafener noch in diesem Monat eine Reihe von Umbauplänen ankündigen.
Dabei soll es auch um die Zukunft der Agrar- sowie der Beschichtungssparte gehen. Die Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut seien. Demnach wird BASF-Chef Markus Kamieth, der den Konzern seit April leitet, auf einem Kapitalmarkttag am 26. und 27. September geplante Maßnahmen ankündigen.
Während der Agrar-Börsengang dem Bericht zufolge in den nächsten Jahren über die Bühne gehen soll, sollen für den Coating-Bereich Käufer oder Partner gesucht werden. Auch Pläne für das Geschäft mit Batteriematerialien könnte der Konzern auf der Veranstaltung bekannt geben. Laut Bloomberg dürfte BASF die Verkaufserlöse nutzen, um die Bilanz zu stärken.
Kamieths Vorgänger Martin Brudermüller hatte bereits Ende 2023 angekündigt, dass die Agrarsparte mit Saatgut, Pflanzenschutz- und Unkrautvernichtungsmitteln bis 2026 eigenständig werden solle, hatte aber Verkaufsplänen eine Absage erteilt.
Geschäft unter Druck
Kamieth hat indes kein leichtes Erbe angetreten: Hohe Energiepreise belasteten zuletzt das Geschäft, darüber hinaus macht sich die schleppende Konjunkturentwicklung in der zyklischen Chemiebranche negativ bemerkbar. Die Zahlen zum zweiten Quartal enttäuschten. Obwohl der Konzern seine Absatzmengen steigern konnte, sank der Umsatz wegen fallender Preise. Der operative Gewinn stagnierte auf Vorjahresniveau, wobei insbesondere das Agrarchemiegeschäft schlecht lief. Mit einem milliardenschweren Sparprogramm und Stellenabbau versucht BASF gegenzusteuern.
Fazit
Der Chemieriese äußerte sich nicht zu dem Bericht. Doch Börsianer zeigten sich hoffnungsfroh, dass ein Konzernumbau den schwächelnden Riesen wieder auf Kurs bringen könnte: Die Aktie sprang zur Wochenmitte um fast sechs Prozent nach oben. Auch wenn das Agar-IPO mit Fragezeichen behaftet ist, hat sich das charttechnische Bild aufgehellt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.