Neuigkeiten vom Konzernzumbau gab es zuletzt aus dem Umfeld der Chemiekonzerns. So ist ein Käufer für das brasilianische Geschäft mit Anstrichen für Gebäude gefunden: Es geht für 1,15 Milliarden Dollar an die US-Firma Sherwin-Williams. Damit lässt BASF den Worten Taten folgen:  Bereits im Herbst hatten die Mannheimer verkündet, dass man sich stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren wolle.

Der Verkauf soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen werden, sofern die zuständigen Wettbewerbsbehörden den Deal genehmigen.

Damit nicht genug: im zweiten Quartal will der DAX-Konzern die verbleibenden Aktivitäten in Sachen Coating in Angriff nehmen. Dazu gehören Lacke für Fahrzeugserien oder für die Reparatur von Autos sowie Beschichtungen von Oberflächen. Hier wolle man weitere strategische Optionen prüfen, so dass Unternehmen.

Konzernlenker Markus Kamieth setzt auf einen grundlegenden Umbau des Unternehmens, der seit geraumer Zeit mit Herausforderungen kämpft. Insbesondere der Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 machte dem Konzern schwer zu schaffen. BASF benötigt für seine Produktion extrem viel Energie und nutzte dafür auch günstiges Gas aus Russland.

Neben dem Verkauf von Bereichen soll die Agrarsparte an die Börse gehen. Außerdem wird die Dividende gekürzt und am Hauptsitz in Ludwigshafen soll gespart werden. Dazu sollen auch Arbeitsplätze abgebaut werden.

Bei Goldman Sachs geht man unterdessen davon aus, dass der Aktie im laufenden eine Neubewertung bevorstehen könnte. Das US-Institut vergibt weiterhin die Einstufung „kaufen“ und sieht unverändert ein Kursziel von 57 Euro, was derzeit einem Potenzial von rund 14 Prozent entspricht. Indes hatten auch die jüngsten politischen Ereignisse der BASF-Aktie zuletzt Auftrieb verliehen, insbesondere die Hoffnung auf ein Ende des Krieges in der Ukraine und in diesem Zusammenhang sinkende Gaspreise in Europa.

Doch Analysten von Berenberg sind vorsichtig: Sie erhöhten das Kursziel für die BASF-Aktie leicht von 50 auf 52 Euro – sehen also gegenüber dem aktuellen Niveau nur begrenztes Potenzial – und stuften den Titel in einer aktuellen Einschätzung von "Kaufen" auf "Halten" ab. Offenbar halten die Experten den Titel nach den jüngsten Kursgewinnen für angemessen bewertet und sehen die positiven Argumente für die Aktie im Kurs weitgehend berücksichtigt.

BASF (WKN: BASF11)

Fazit

Anleger sollten das wirtschaftliche und politische Umfeld im Auge behalten. Beides ist derzeit im Wandel begriffen, was für den BASF-Aktienkurs Auswirkungen haben könnte.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.