Eigentlich hatte die BASF-Aktie einen guten Start ins Jahr erwischt. Fast 20 Prozent legte der DAX-Wert zwischen dem Jahreswechsel und Mitte März zu, bevor der Kurs wieder abbröckelte. Nun setzt eine Verkaufsempfehlung der US-Bank JPMorgan den Titel weiter unter Druck. Am Donnerstag in der Früh geht es mit BASF rund zwei Prozent nach unten.
Verkaufen statt neutral, lautet das aktuelle Votum des JPMorgan-Analysten Chetan Udeshi. Das Kursziel nahm der Experte von 52 auf 45 Euro zurück – damit hätte der Wert ausgehend vom aktuellen Kurs von 48 Euro ein Potenzial von überschaubaren sechs Prozent.
Dass JPMorgan auch andere Branchenvertreter aus Europa zurückhaltend bewertet, dürfte nur ein schwacher Trost sein. So rät der Analyst auch von Lanxess und Brenntag ab und bewertet Wacker Chemie mit „neutral“. Für beide Titel wurden die Kursziele reduziert.
Bei Evonik reicht es immerhin für eine Kaufempfehlung, allerdings wurde auch hier das Kursziel gesenkt, und zwar von 25 auf 23,80 Euro. Evonik dürfte am stärksten vom deutschen Finanzpaket profitieren, so der Analyst.
Hintergrund der Neubewertung ist eine hauseigene Konferenz zur Chemiebranche, auf der viele Konzerne von weiterhin zurückhaltender Nachfrage in den USA und schwachen Geschäften in Europa berichtet hatten. Indes scheint sich aber der Markt in China etwas zu erholen.
Herausforderungen wie hohe Energiepreise und die erratische Zoll- und Handelspolitik der USA machen vielen Konzernen zu schaffen. Insbesondere im Schlussquartal 2024 sank die Produktion der chemischen und pharmazeutischen Industrie gegenüber dem Vorjahr deutlich. Beim Branchenverband VCI geht man trotzdem von einer Stagnation im Geschäftsjahr 2025 aus, da das Plus im Pharmasektor das Minus in der Chemie kompensieren könne.
Fazit
Zwar strichen die Ludwigshafener die Dividende kürzlich deutlich zusammen, dennoch ist die Dividendenrendite immer noch attraktiv. Das charttechnische Bild der BASF-Aktie sieht allerdings wenig überzeugend aus.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Enthält Material von dpa-AFX