Europas Software-Konzern Nummer 1 hat seine Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt, und die vielen durchwachsen aus. Was Anleger nun wissen sollten
Besonders gespannt waren SAP-Anleger auf die Entwicklung des zukunftsträchtigen Cloud-Geschäfts, nachdem die Walldorfer hier im zweiten Quartal enttäuscht hatten. Zwar legte die Wachstumsdynamik im Cloud-Geschäft wieder zu: Die Umsätze stiegen währungsbereinigt um 23 Prozent auf 3,47 Milliarden Euro. Allerdings war die Entwicklung damit schwächer als erhofft. So hatten Analysten, die im Auftrag von SAP eigene Prognosen errechnet hatten, Umsätze in Höhe von 3,525 Milliarden Euro erwartet. Den aktuellen Cloud-Auftragsbestand bezifferte Europas größter Softwarekonzern auf 12,3 Milliarden Euro, was währungsbereinigt einem Plus von 25 Prozent entspricht.
Mehr Gewinn als gedacht
Der Konzernumsatz – also Cloud, Software-Lizenzen und -Support zusammen- legte um neun Prozent zu auf 7,744 Milliarden Euro, was den Markterwartungen entsprach. Der Betriebsgewinn stieg wechselkursbereinigt um 16 Prozent auf 2,28 Milliarden Euro. Damit übertrafen die Walldorfer die Analystenprognose in Höhe von 2,19 Milliarden Euro.
Ziele bekräftigt
An der im Sommer gesenkten Prognose für das Gesamtjahr hält der Konzern fest: Demnach will SAP weiterhin einen Cloud-Umsatz von 14,2 bis 14,4 Milliarden Euro erzielen. Beim Betriebsergebnis erwartet das DAX-Schwergewicht 8,65 bis 8,95 Milliarden Euro.
Schwerpunkt auf Innovation und Künstliche Intelligenz
Konzernchef Christian Klein zeigte sich zufrieden: „Unsere Q3-Ergebnisse sind ein weiterer Beweis dafür, dass wir in die nächste Phase unserer Transformation eingetreten sind. Wir haben das Cloud-Wachstum in unserem gesamten Portfolio beschleunigt und unsere Bruttomargen im Cloud-Geschäft deutlich gesteigert.“ Er betonte, dass man weiterhin auf Innovation fokussieren werde und insbesondere auf Künstliche Intelligenz setze, um die Widerstandsfähigkeit SAPs angesichts makroökonomischer Herausforderungen und geopolitischer Spannungen zu gewährleisten.
Fazit
Das DAX-Schwergewicht befindet sich im Wandel. Die gute Auftragslage im Cloud-Geschäft dürfte dafür sorgen, dass sich der Bereich solide entwickelt. Auch die Erweiterung der Software um KI-Funktionen dürfte sich auszahlen. An der Börse hat die Aktie seit einigen Monaten einen guten Lauf. Anleger honorierten die Quartalszahlen mit einem weiteren Kurssprung.