Warren Buffett ist für seine langfristigen Investitionen in starke Unternehmen bekannt. Gelegentlich veräußert aber auch die Investoren-Legende mal Anteile. So geschehen nun bei seiner langjährigen Beteiligung an BYD. Das Orakel von Omaha setzt aber weiter viel Vertrauen in den Elektroautobauer. 

Die Aktie des chinesischen Elektroautobauers BYD (WKN: A0M4W9) konnte sich von ihrer Schwächephase Anfang Februar wieder erholen und deutlich zulegen. Das hat sich nun Warren Buffett zunutze gemacht. Seine Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway verkaufte einen Teil seiner Papiere.

Beteiligung leicht gesenkt

Wie aus einer Mitteilung der Hongkonger Börse hervorgeht, veräußerte Berkshire Hathaway rund 1,3 Millionen BYD-Papiere zu einem Durchschnittskurs von 230,46 Hongkong Dollar (27,50 Euro). Insgesamt belief sich die Transaktion auf umgerechnet etwas mehr als 37 Millionen Euro. Durch den Verkauf sinkt die Beteiligung von Berkshire Hathaway an BYD leicht von 7,02 Prozent auf 6,90 Prozent.

Berkshire Hathaway investierte erstmals im Jahr 2008 in BYD, erwarb für rund 230 Millionen Dollar etwa 225 Millionen Papiere, rund zehn Prozent der Anteile. Die Idee für den Einstieg ging wohl auf Buffetts inzwischen verstorbenen Partner Charlie Munger zurück. Seit 2022 reduziert Berkshire Hathaway behutsam seine Beteiligung.

BYD (WKN: A0M4W9)

Zoll-Thematik im Blick

Zuletzt stand BYD als einer der drei Autobauer im Fokus, die von den angedrohten Sonderzöllen der EU auf Elektroautos aus China betroffen wären. Analysten des Finanzdienstes Bloomberg sehen das Unternehmen dafür am besten positioniert, da es eine höhere Profitabilität aufweist. Der Konzern fertigt unter anderem Batterien und Chips selbst. Zudem liegen die möglichen Zölle für BYD mit 17,4 Prozent teils deutlich unter denen für Fahrzeuge von Geely (20 Prozent) und SAIC (38,1 Prozent). Wohl auch deshalb reagierten Investoren noch recht entspannt.  

Fazit

Der sehr frühe Einstiegszeitpunkt machte BYD für Berkshire Hathaway zu einem sehr lukrativen Investment. Der Aktienverkauf reduziert die Beteiligung nur leicht und kann wohl eher als Gewinnmitnahme gewertet werden. Berkshire bleibt bei BYD größter Einzelaktionär. Bei BYD bleibt abzuwarten, ob die Zoll-Drohung der EU wehrgemacht wird. Doch selbst wenn, würde es wohl bestenfalls die Expansion des Unternehmens nach Europa bremsen. Bloomberg zufolge entfiel im vergangenen Jahr lediglich ein Prozent von BYDs Exporten batterieelektrischer Fahrzeuge auf die EU.