Gute Nachrichten für Eli Lilly: Der Abnehm-Wirkstoff Tirzepatid des US-Pharmakonzerns, enthalten in den Medikamenten Mounjaro und Zepbound, wirkt besser als Semaglutid von Novo Nordisk. Dieses Ergebnis legt eine aktuelle Auswertung von Daten von 18000 Amerikanern mit Gewichtsproblemen nahe, die entweder Tirzepatid oder Semaglutid nutzten.

Demnach nahmen Tirzepatid-Anwender nach drei Monaten 5,9 Prozent ihres Körpergewichts ab. Patienten, die sich den Wirkstoff Semaglutid spritzten (enthalten in Wegovy und Ozempic), verloren 3,6 Prozent. Nach sechs Monaten zeigte sich bei Tirzepatid -Anwendern 10,1 Prozent weniger auf der Waage, verglichen mit 5,8 Prozent weniger bei Semaglutid -Nutzern. 

Nach einem Jahr hatten die Tirzepatid-Nutzer durchschnittlich 15,3 Prozent ihres Körpergewichts verloren, während die Semaglutid-Nutzer auf 8,3 Prozent kamen. Sowohl Tirzepatid als auch Semaglutid sind so genannte GLP-1-Rezeptoragonisten.

Die Studie, die Daten von Mai 2022 und September 2023 untersuchte, wurde in der Wissenschaftszeitschrift JAMA Internal Medicine veröffentlicht. Allerdings wiesen die Autoren darauf hin, dass man nur Medikamente untersucht habe, die zur Diabetes-Typ-2-Therapie zugelassen seien. Weitere Studien zur Untersuchung von Medikamenten mit Zulassung zur Gewichtsreduktion seien nötig.

Biotech-Übernahme

Novo Nordisk war zwar der Vorreiter auf dem Markt der GLP1-Präparate: Ozempic ist seit 2017 in den USA zugelassen, Mounjaro erst seit 2022. Doch es scheint, als hätte Eli Lillys Forschung in Sachen Wirkstoff ein gutes Händchen gehabt. 

Zudem ist das Unternehmen auch in Sachen Übernahmen aktiv, um die Entwicklungspipline zu stärken: Für rund 3,2 Milliarden Dollar kaufen die Amerikaner den Biotech-Spezialisten Morphic. Die Firma forscht zu Therapien von chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa sowie zur bösartigen Knochenmarkserkrankung Myelofibrose.

Zulassung für Alzheimer-Medikament

Unterdessen kann der US-Pharmaries auch in Sachen Alzheimer Fortschritte vermelden: Das Präparat Donanemab, über das Euro am Sonntag berichtete, wurde von der US-Behörde FDA zugelassen. Es soll unter dem Handelsnamen Kisunla angeboten werden. 

Allerdings ist das Medikament nur ein Hoffnungsschimmer und (noch) nicht der große Durchbruch: Es kann den geistigen Verfall nur moderat verlangsamen, eine Heilung ist weiterhin nicht möglich. Für Europa wurde noch keine Zulassung beantragt. Die WHO beziffert die Zahl der Menschen, die weltweit mit einer Demenz leben, auf über 55 Millionen, Tendenz steigend. Mit rund 60 bis 70 Prozent aller Fälle sei die Alzheimer-Krankheit die häufigste Demenzform.

Eli Lilly and Company (WKN: 858560)

Fazit

Eli Lilly zeigt sich als innovativer Konzern und kann sich zusätzlich dank des Erfolgs seiner Diabetes- und Abnehmmedikamente Zukäufe leisten.