Updates zum Geschäftsverlauf, Forschungsergebnisse und vor allem Fusionen und Übernahmen standen diese Woche JPMorgan Health Care Conference in Chicago bei der alljährlichen im Fokus der Anleger. Sie wurden nicht enttäuscht, jedenfalls nicht bei den Deals. Bei den Finanzkennzahlen sah es allerdings etwas anders aus.
Johnson & Johnson (J&J) verkündete die 14,6 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Intra-Cellular Therapies – ein Paukenschlag, nachdem es im vergangenen Jahr kaum Deals in der Branche im Wert von mehr als fünf Milliarden Dollar gegeben hatte. Der US-Konzern will damit seine Position im Bereich der neurologischen Erkrankungen stärken und sichert sich Caplyta zur Behandlung von bipolaren Störungen und Schizophrenie. Dem Medikament traut J&J jährliche Umsätze von über fünf Milliarden Dollar zu. Details zu den finanziellen Folgen der Transaktion gibt es am 22. Januar, wenn J&J Zahlen für 2024 vorlegt.
Die Zahl der Pharma- und Biotech-Übernahmen könnte in diesem Jahr unterdessen weiter steigen - Marktteilnehmer hoffen darauf, dass die Trump-Administration ein freundliches Umfeld dafür schafft. Dazu passt, dass der britsiche Pharmakonzern GSK einen Zukauf meldete. Das Unternehmen übernimmt für eine Milliarde Dollar IDRx, einen Entwickler von Krebsmedikamenten und sichert sich damit eine experimentelle Behandlungsmethode für einen seltenen Magen-Darm-Krebs.
Auch Eli Lilly erweitert die Onkologie-Pipielinde. Der Pharmakonzern kauft für 2,5 Milliarden Dollar ein experimentelles Medikament von Scorpion Therapeutics. Das orale Präparat STX-478 des Biotech-Startups wird derzeit in Studien unter anderem zur Behandlung von Brustkrebs getestet.
Nicht gut kam an der Börse aber an, dass der Hersteller von Mounjaro und Zepbound seine Umsatzprognose senkte: Die Medikamente zur Behandlung von Diabetes und Adipositas verkaufen sich nicht so gut wie erwartet. Für das Geschäftsjahr 2024 rechnet der US-Konzern mit rund 45,0 Milliarden Dollar.Im Oktober hatte Eli Lilly noch 45,4 bis 46 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Auch die Umsatzprognose für das vierte Quartal senkte Eli Lilly, zeigte sich aber für 2025 optimistisch. CEO David Ricks geht davon aus, dass die neue Abnehmpille Orforglipron bereits 2026 zugelassen werden könnte - zum einen wäre das Präparat leichter einzunehmen, zum anderen einfacher herzustellen als Mounjaor und Zepbound, die injiziert werden. Studiendaten zu Orforglipron werden Mitte des Jahres erwartet.
Fazit
Anleger, die auf einen günstigen Einstieg setzen wollen, sollten bedenken, dass die Aktie von Eli Lilly trotz des jüngsten Rücksetzers immer noch ambitioniert bewertet ist.