Basierend auf einer Phase-III-Zulassungsstudie genehmigt die Europäische Kommission die Behandlung von weiteren Patientengruppen mit „Reblozyl“. Das Präparat des US-Pharma-Riesen Bristol-Myers Squibb (BMS) adressiert Anämie, eine seltene Bluterkrankung, bei der die Zahl der roten Blutkörperchen niedrig ist. Die BMS-Aktie profitiert.
Die erweiterte Zulassung von Reblozyl bezieht sich auf die Erstlinienbehandlung von erwachsenen Patienten mit transfusionsabhängiger Anämie aufgrund von sogenannten myelodysplastischen Syndromen mit sehr niedrigem, niedrigem und mittlerem Risiko. Dabei entwickeln sich veränderte blutbildende Zellen im Knochenmark. Diese stören die Bildung normaler Blutkörperchen und können später unter Umständen bösartig werden und zu einer Art von Leukämie führen.
Die Europäische Kommission folgt mit ihrer Zulassung von Reblozyl einer Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur von Ende Februar. Erst im August letzten Jahres hatte die US-Arzneimittelaufsicht FDA das Medikament für eben diese Patientengruppe freigegeben. Bristol-Myers Squibb rechnet mit einem Spitzenumsatz bei Reblozyl von vier Milliarden Dollar. Die Genehmigungen in den USA und Europa sind wichtige Meilensteine auf dem Weg dorthin.
Trotz der Erfolgsmeldung gab die Aktie des US-Pharma-Riesen am Mittwochvormittag im Xetra-handel zunächst nach, drehte dann aber ins Plus. Die jüngste Aufwärtsbewegung ist weiter intakt. Erst Anfang März lösten die Papiere den langfristigen Abwärtstrend auf. Vom Verlaufstief bei 44,20 Euro hat sich die Aktie von Bristol-Myers Squibb mittlerweile gut zehn Prozent abgesetzt.
Fazit
Die Amerikaner hatten Ende letzten Jahres mit zwei Milliarden-Übernahmen aufhorchen lassen (€uro am Sonntag berichtete). Nun sorgen die Nachrichten beim Blockbuster Reblozyl für gute Stimmung bei den Anlegern. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2025 von 7,5 ist die Aktie deutlich günstiger bewertet als die der Peers wie Johnson & Johnson, Pfizer oder AbbVie.