Bristol-Myers Squibb setzt seine Einkaufstour weiter fort. Nachdem der US-Pharma-Konzern erst am vergangenen Freitag die Übernahme von Karuna Therapeutics für einen zweistelligen Milliardenbetrag bekanntgegeben hatte, folgte am Dienstag der nächste Deal. Für eine mittlere einstellige Milliardensumme will man RayZeBio kaufen.

Das in San-Diego, im US-Bundesstaat Kalifornien, ansässige RayZeBio entwickelt sogenannte radiopharmazeutische Arzneimittel. Dabei wird sehr gezielt Strahlung eingesetzt, um Krebszellen anzugreifen, ohne die umliegenden gesunden Zellen zu sehr zu schädigen. Bristol-Myers Squibb (BMS) bietet 62,50 Dollar pro RayZeBio-Aktie. Das entspricht 4,1 Milliarden Dollar und stellt einen Aufschlag auf den Schlusskurs vom Freitag von rund 105 Prozent dar.

Der Bereich der Radiopharmazeutika, mit der sich verschiedene Krebsarten behandeln lassen sollen, gilt als Wachstumsfeld im Pharma-Sektor. Andy Hsieh, Analyst bei der US-Investmentbank William Blair, geht in einer Studie davon aus, dass der Markt alleine in den USA in den nächsten zehn Jahren einen Umsatz von mindestens 15 Milliarden Dollar erreichen wird. Erst Anfang Oktober hatte Eli Lilly bekanntgegeben, das Biotech-Unternehmen Point Biopharma für 1,4 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Auch Point Biopharma entwickelt Radiopharmazeutika.

Bristol-Myers Squibb (WKN: 850501)

Für Bristol-Myers Squibb ist die Akquisition von RayZeBio, die im ersten Halbjahr 2024 abgeschlossen sein soll, die zweite Milliarden-Übernahme binnen weniger Tage. Erst am Freitag hatte der Konzern angekündigt, Karuna Therapeutics für 14 Milliarden Dollar kaufen zu wollen (€uro am Sonntag berichtete im Update, das Abonnenten in ihrem Kundenkonto finden). Die Anleger überzeugt der jüngste Deal bislang allerdings nicht: Am Mittwochvormittag verliert die BMS-Aktie im Xetra-Handel rund zwei Prozent. Seit Anfang des Jahres haben die Papiere fast 31 Prozent an Wert eingebüßt.

Fazit

Mit massiven Investitionen, alleine seit Oktober wurden über zehn Milliarden Dollar für Übernahmen in die Hand genommen, versucht Bristol-Myers Squibb auf die auslaufenden Patente im eigenen Produktportfolio zu reagieren. Charttechnisch bleibt das Bild angespannt. Noch bevor ein Ausbruch aus dem aktuellen Abwärtstrend angegangen werden kann, gilt es die 50-Tage-Linie nach oben zu überwinden.