Der Unterhaltungskonzern Disney steckt in der Krise und wird zusätzlich von aktivistischen Investoren in Form der Investorengruppen Trian und Blackwells, hinter denen der Milliardär Nelson Peltz steht, belagert. Jetzt wehrt sich der Konzern gegen die Einflussnahme.
Der US-Unterhaltungsriese Walt Disney beabsichtigt mit einer Kandidatenempfehlung im Vorfeld seiner Jahreshauptversammlung den Einfluss aktivistischer Aktionäre zurückzudrängen, so Berichte vom Dienstagabend. Das ist jetzt wichtig:
Disney stemmt sich gegen aktivistische Investoren
Konzernchef Bob Iger forderte die Investoren in einem Brief auf, Disneys zwölf Empfehlungen für die Besetzung des Verwaltungsrats zu folgen und lehnte die von den Investorengruppen Trian und Blackwells vorgeschlagenen Kandidaten ab. Die aktivistischen Investoren hatten drei Kandidaten vorgeschlagen, die eine neue Perspektive für Disney anstreben.
Disney wolle den eingeschlagenen Weg fortsetzen, so Iger. Der Unterhaltungskonzern habe sich darauf konzentriert, sein Streaming-Geschäft profitabel zu machen, seine Sportmedienmarke ESPN in eine "herausragende" digitale Plattform zu verwandeln, die Rentabilität seiner Filmstudios zu verbessern und das Wachstum seiner Themenparks zu beschleunigen.
Peltz kann nicht von Disney lassen
Dies markiert den zweiten Versuch des aktivistischen Investors Nelson Peltz, Einfluss auf den Disney-Konzern, seit Beginn der Unternehmenskrise im Jahr 2020, zu nehmen. Beim ersten Mal war der Milliardär ohne große Erfolge ausgestiegen, auch weil CEO Bob Iger damals seiner Meinung nach die Weichen in die richtige Richtung gestellt hatte.
Auch diesmal könnte der Erfolg für den Investor ausbleiben. Der Verwaltungsrat erklärte, Peltz habe "keine einzige strategische Idee für Disney vorgelegt" und verfüge über keinerlei Erfahrung im Medien- oder Technologiesektor. Auch Peltz' Beziehung zu Ike Perlmutter, dem ehemaligen Vorsitzenden von Marvel Entertainment, der eine komplexe Geschichte mit Disney hat, bereite den Direktoren "erhebliche Sorgen".
Turnaround bei Disney geht weiter
Disney stemmt sich demnach weiterhin gegen die Einflussnahme des aktivistischen Investors, der, so scheint es, nicht von der Traumfabrik lassen kann. Währenddessen geht der Turnaround bei Disney weiter, was nicht zuletzt an den positiven operativen Ergebnissen und der Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen zu sehen ist.
Auch die Analysten werden wieder optimistischer für den Konzern. Momentan sieht der Konsens rund 10,8 Prozent Kurspotenzial.
Mit Material von Reuters
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: The Walt Disney Company.