Die Disney-Aktie läuft wieder – zumindest einigermaßen. Eine Aktie kostet inzwischen wieder mehr als 100 Dollar, nachdem die jüngsten Zahlen diesen Monat überzeugen konnten. Einer ist jedoch immer noch nicht zufrieden.
Der aktivistische Milliardär Nelson Peltz (Trian Fund Management) hat die Disney-Führung diese Woche erneut attackiert – unter anderem per Interview mit CNBC. „Die reden, als ob sie erst vor einer Woche zum ersten Mal ins Büro gekommen wären“, sagte Peltz. Das Management mache plötzlich alle möglichen Ankündigungen, ohne dass eine klare Strategie erkennbar sei. Ohnehin habe die Führung um Iger und den Verwaltungsrat die Fehlentwicklungen und die andauernde Underperformance der Disney-Aktie erst selbst verschuldet.
„Außerdem gibt es sehr wenig Fleisch an den Ankündigungs-Knochen“, fuhr Peltz fort. Disney hatte jüngst unter anderem verkündet, sich mit 1,5 Milliarden Dollar an Epic Games zu beteiligen und 2025 ein Streaming-Angebot für ESPN auf den Markt bringen zu wollen. Peltz kritisierte, dass Disney selbst noch nicht sagen könne, was es sich genau von dem Epic-Investment erhoffe. Der ESPN-Plan habe selbst wichtige Content-Partner überrumpelt und könne zudem anderen Disney-Angeboten schaden. Bezüglich der angehobenen Dividende sei fraglich, ob sich Disney das eigentlich leisten könne, sagte Peltz. Das Management mache Wahlversprechen.
Peltz strebt Plätze im Disney-Board an. Die Disney-Führung ist dagegen. Peltz erneuerte seine Kritik am Verwaltungsrat. Diesem mangele es an bewiesener Kompetenz. Dass Bob Iger nicht mit Peltz reden wolle, habe mit Igers Ego zu tun.
Fazit
Charttechnisch sieht es gerade durchaus konstruktiv aus bei der Disney-Aktie. Gebeutelte Anleger können also zur Abwechslung halbwegs zufrieden sein. Peltz hat aber gute Argumente: Die Disney-Führung muss die eigenen Ideen greifbar machen, umsetzen und damit schließlich erst mal beweisen, dass sie statt Under- auch Overperformance kann. Zudem ist Trian mit immerhin 3,6 Milliarden Dollar bei Disney investiert – die Führung des Unternehmens ist nicht mal ansatzweise monetär so dabei, wird aber trotz umstrittener Leistungen fürstlich entlohnt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: The Walt Disney Company.